28.05.2018

Traum zerplatzt – Reise geht weiter

Erst wurden sie als Musikstars gehandelt und gingen auf Tournee. Ein halbes Jahr später folgt die grosse Ernüchterung – die Zusammenarbeit mit dem Plattenlabel wurde beendet. Doch Mircale Four gibt nicht auf.

Von Benjamin Schmid
aktualisiert am 03.11.2022
Benjamin SchmidUm Arina Bertényi, Amber Sieber, Emilia Lulendo und Alena Tschümperlin ist es ruhiger geworden. Noch im vergangenen Herbst hätte niemand damit gerechnet. Die Rheintaler Girlgroup war in England und Irland auf Tournee. «Es war wie im Traum», sagt Arina und ergänzt: «Vor unseren Fans aufzutreten, ist das Geilste!»Für Alena hingegen war die Tournee mehr mit Stress und sehr viel Druck verbunden: «Ich bin nicht böse, dass es mit der Musikkarriere vorerst nicht geklappt hat und wir den Vertrag mit dem Plattenlabel in gegenseitigem Einvernehmen aufgelöst haben.» Obschon sie gerne musiziert und die gemeinsame Zeit mit den Girls bereichernd fand, sei sie froh, nicht mehr dem täglichen Druck, eine Topleistung zu bringen, ausgesetzt zu sein. «Es ist schon hart, den Vorstellungen anderer gerecht zu werden», fügt Amber hinzu.Auf dem Boden der RealitätDer Traum vom Musikstar ist in den Köpfen von vielen Jugendlichen – Formate wie DSDS oder Popstars haben diese Wünsche noch verstärkt und gezeigt, dass es möglich ist. Für die vier Rheintalerinnen wurde der Traum zur Realität – um nach kurzer Zeit wieder zu zerplatzen. «Wir haben viel gelernt, positive wie negative Erfahrungen gemacht und eine intensive und abwechslungsreiche Zeit erlebt», sagt Amber.Dennoch sei im Musikbusiness vieles nicht so pompös, wie es auf den ersten Eindruck aus­sehe. «Auch ohne Plattenvertrag können wir gemeinsam musizieren, vor unseren Fans auftreten und unsere Single veröffentlichen», sagt Emilia. Und Amber fügt hinzu: «Solange uns die Musik bleibt, ist Miracle Four nicht am Ende.» Natürlich seien sie traurig und enttäuscht gewesen, als sie gemerkt haben, dass der Traum von der Musikkarriere mit Steinen gepflastert ist und nicht nur über rote Teppiche führt. Umgekehrt hätten sie derart viele Aufgaben zu erledigen gehabt, dass das Singen und Musizieren darunter litt. Die Single erscheint im Juni«Dank der gemachten Erfahrungen weiss ich nun konkret, was ich möchte», sagt Amber. Ein Musikstudium soll es sein. Während Emilia sich auf ihre Lehre konzentriert und Arina sich als Praktikantin beim Radio Energy in Zürich betätigt, beginnt Alena eine Ausbildung zur Flugbegleiterin. Anstatt gemeinsam die Musikbühnen der Welt zu rocken, tritt Plan B auf. «Die Musik bleibt unsere Leidenschaft», sagt Amber und Arina ergänzt: «Wir singen noch immer einmal pro Woche zusammen, schliesslich kommt bald unsere Single ‹Fly› auf den Markt.»Erscheinen soll die neue Single am 21. Juni. Im Lied verarbeiten die vier Rheintalerinnen ihre Erfahrungen. «Es ist ein Song voller Emotionen», sagt Amber. Es gehe darum, an sich selbst zu glauben, nicht aufzugeben und vor allem daran zu denken, dass man immer die Wahl habe. Die Single repräsentiert sozusagen die Situation, in der sich die vier Rheintalerinnen gerade befinden – etwas ernüchtert, aber voller Hoffnung für die Zukunft.

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