Die Rebstöcke im Auer Monstein hängen voller reifer Trauben. Christoph Schmid, Geschäftsführer des Weinguts Tobias Schmid, Berneck, zieht das Hagelschutznetz hoch, nimmt eine Beere und misst ihren Zuckergehalt. Stolze 110 Oechslegrad ist das Resultat.«Länger warten müssen wir nicht», sagt er und schmunzelt. Bereits vor zwei Wochen hat er mit seinen Mitarbeitern und Helfern mit der Ernte der ersten blauen Sorten – Pinot für Federweissen – begonnen.Hauptlese beschäftigt in den kommenden TagenVon Tag zu Tag wird entschieden, welche Sorten reif zum Ablesen sind. Eile herrscht noch nicht, denn eine zusätzliche kühle Nacht hat einen guten Einfluss auf das Aroma. Diese Woche lagerte Christoph Schmid die erste Traubenmaische für Blauburgunder Rotweine ein. Das Wetter spielt mit und die Helfer haben angenehme Bedingungen beim Wimmen. Allerdings müssen sie ein Auge auf vereinzelte schlechte Beeren haben. Es gibt Parzellen, wo die Kirschessigfliege beobachtet wurde. Auch die vielen Wespen sind dieses Jahr ein Thema. Solange es trocken bleibt, stellen sie jedoch kein grösseres Problem dar. Insgesamt spricht Christoph Schmid von einer «super Qualität», wie man sie sich als Winzer nur wünschen kann. Besonders im Vergleich zum schwachen Vorjahr, als Frostschäden den Ertrag erheblich schmälerten.Beste Voraussetzungen für einen SpitzenweinNach dem Wimmet ist im Weinkeller Feingefühl gefragt. «Beim Keltern müssen wir aufpassen, dass die Substanz des Weins zum Tragen kommt», sagt Christoph Schmid. Denn der Alkoholgehalt werde entsprechend dem Oechselgrad in die Höhe getrieben. Die Winzer seien darauf vorbereitet. «Wir haben gelernt vom Hitzesommer 2003, als ähnliche Bedingungen herrschten.» An Fachwissen und besten Voraussetzungen fehlt es nicht, damit ein herausragender Jahrgang heranreifen kann.Hildegard Bickel