23.12.2020

Tradition vom Nonno übernommen

20 Jahre lang schmückte Luciano Soave eine Tanne auf dem Suruggen. Jetzt macht das die nächste Generation.

Von Benjamin Schmid
aktualisiert am 03.11.2022
Auf dem Suruggen, dem Hügelzug ob dem Ruppendörfli, steht mitten im Wald eine Tanne, die immer im Advent zum Christbaum wird. Zwei Jahrzehnte lang war Luciano Soave verantwortlich, nun wurde diese Tradition an die nächste Generation übergeben.«Wir haben die 20-jährige Tradition vom Schwiegervater und Nonno übernommen», sagt Gunter De Bondt. Seit zwei Jahren wird die Tanne oberhalb der Forsthütte Richtung Unterer Gäbris von den beiden Schwiegersöhnen Gunter und Stefan, dem Enkel Mario sowie René, einem Freund von Luciano Soave, geschmückt.Besinnlichkeit und Freude schenkenWeil die Tanne über die übliche Christbaumgrösse hinauswuchs, musste sich bereits Luciano Soave nach geeigneten Ersatztannen umschauen. Mittlerweile wird die vierte Tanne geschmückt. Nebst wetterbeständigen Plastikkugeln werden auch Schöggeli für Gross und Klein aufgehängt. «Da die Engel zu beschäftigt waren, um uns alles hochzufliegen, trugen wir die Utensilien zu Fuss ab dem Gasthof Landmark hinauf», sagt der Schwiegersohn. Fürs Schmücken bräuchten sie jeweils eine Stunde, danach werde mindestens ebenso lang mit Panettone und Prosecco angestossen und gefeiert.Der Christbaum soll für eine besinnliche Weihnachtszeit stehen und darüber hinaus allen Freude schenken. «Nicht nur für uns wurde das Schmücken zu einer fixen Konstante in der Adventszeit», sagt Gunter De Bondt. «Vom Hörensagen wissen wir, dass sich auch viele Wanderer daran erfreuen.» Die Tanne sei in den umliegenden Gasthöfen stets Gegenstand von Gesprächen.Den Spass jedes Jahr gegönntAlles begann vor über 20 Jahren, als Luciano Soave in der Freizeit oft mit seinem Arbeitskollegen Perk Wüst und dessen Frau Vreni unterwegs war. Am liebsten wanderten sie von der Landmark zum Gäbris. Während einer Tour in der Adventszeit entschlossen sie sich, ein Tännchen am Wegesrand zu schmücken. «Es war ein Spass, ein Gag, nichts mehr», sagt Luciano Soave. Aber die drei gönnten sich diesen Spass von da an jedes Jahr.Selbst nachdem sein Arbeitskollege und Freund verstorben war, hielt Luciano Soave an dem zur Tradition gewordenen Spass fest. Doch seitdem der Rebsteiner letztes Jahr von einem Auto angefahren wurde und sich dabei schwer verletzt hatte, kann er die Tanne nicht mehr selber schmücken.Kurzerhand trat die nächste Generation auf den Plan. «Einst wurden Luciano Soave und Perk Wüst vom Christkind gebeten, den Baum für die vielen Wanderer zu schmücken», sagt Gunter De Bondt, «Heute dürfen wir diese schöne Aufgabe wahrnehmen».HinweisVon der Landmark bis zum Christbaum auf dem Suruggen hat man, je nachdem wie gut man zu Fuss ist, etwa eine halbe Stunde. Wer nicht den gleichen Weg zurück will, dem sei eine Wanderung über den Gäbris nach Gais empfohlen; reine Wanderzeit zwei bis drei Stunden. Auf die Landmark kommt man aus dem Rheintal mit dem Postauto von Heerbrugg über Oberegg und den St. Anton; sonntags und an Feiertagen auch mit dem RTB-Bus ab Altstätten. Von Gais kommt man mit der Appenzeller Bahn zurück ins Tal nach Altstätten.

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