23.09.2020

Tradition modern umsetzen

Gestern lud die Clientis Biene Bank zur Grundsteinlegung ihres Neubaus. Bis Ende 2021 sind die Räume bezugsbereit.

Von Benjamin Schmid
aktualisiert am 03.11.2022
Die Clientis Biene Bank feiert 2029 ihr 150-jähriges Bestehen. Gemäss Verwaltungsratspräsident Christof Steger ist der Neubau des Hauptsitzes, dessen Grundsteinlegung gestern Mittwoch stattfand, wie ein vorgezogenes Jubiläumsgeschenk. «Der Verwaltungsrat hat sich den Entscheid für den Neubau nicht leicht gemacht», sagte Christof Steger. Einerseits gehöre das Bauen nicht zu den Kernkompetenzen einer Bank, andererseits koste es viel Geld. Ausserdem gebe es keinen Ersatzstandort, weshalb die Mitarbeitenden für zwei Jahre mit einem Provisorium zurechtkommen müssten. Kosten für Sanierung und Neubau verglichen«Der 1966 erbaute und 1988 erweiterte Hauptsitz der Bank an der Rorschacherstrasse 9 ist in die Jahre gekommen», so der Verwaltungsratspräsident. Er genüge weder energetisch noch technologisch den  aktuellsten Anforderungen. Aber auch die bestehende Infrastruktur sei nicht mehr zeitgemäss gewesen, weshalb die Abläufe und Prozesse für die Mitarbeitenden nicht mehr optimal waren. «Wir haben die umfassende Sanierung der bestehenden Liegenschaft einem Neubau gegenübergestellt», sagte René Bognar, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Clientis Biene Bank. Beim Vergleich habe sich gezeigt, dass ein Neubau nicht viel mehr koste als die Sanierung.  «Wir möchten unsere langjährige Tradition als Regionalbank modern interpretiert weiterführen», sagte René Bognar, «um uns und unsere Werte in der sich schnell verändernden Branche weiterzuentwickeln.» Zukünftig gelte es, dem Spagat zwischen persönlichem Kundengespräch, der Kundenberatung und der Selbstbedienung der Bankkunden Rechnung zu tragen. Auch im Zeitalter der Digitalisierung seien daher nicht nur «Investitionen in Klicks, sondern auch in Bricks (Bausteine) notwendig». Klassische Schalter  oder «Hotellobby»Architekt Marco Köppel zeigte sich erstaunt, dass sich die Vermögenshäuser im Moment dermassen zu unterscheiden versuchen: «Es gibt Banken, die auf klassische Schalter setzen, bei anderen wird der Kunde an den  Empfang in einer Hotellobby erinnert, bei dritten wird der Kunde nur noch von Maschinen bedient oder manche setzen gar  komplett auf bargeldlos.» Gemeinsam entwickelten sie ein eher klassisches Gebäude, welches in sich eine hohe Flexibilität aufweist. Stadtpräsident Ruedi Mattle zitierte Johann Wolfgang von Goethe: «Drei Dinge sind bei einem Gebäude zu beachten: dass es am rechten Fleck stehe, dass es wohl gegründet, dass es vollkommen ausgeführt sei.» Der Grundstein sei zentral, damit das Gebäude wohl gegründet stehen werde. Noch wichtiger sei aber, dass es am rechten Fleck – nämlich in Altstätten zu stehen komme.

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