17.06.2022

Tour-de-Suisse-Stimme aus Montlingen

Im Kommentatorenteam der Tour de Suisse sind Rheintaler und Liechtensteiner dabei. Kopf der Delegation ist Georges Lüchinger.

Von Philipp Kolb
aktualisiert am 02.11.2022
Philipp KolbSeit 1991 unterhält der Montlinger Georges Lüchinger die Radfans der Tour de Suisse mit seinen Kommentaren. Er trat in grosse Fussstapfen, weil sein Vorgänger 31 Jahre lang als Speaker im Amt war. Mittlerweile hat Lüchinger egalisiert. Seit 1991 sind wieder 31 Jahre vergangen.Begleitet wurde er von Anfang an von seinem Bruder Jimmy Lüchinger. Die beiden waren zu Beginn im Auto unterwegs und informierten auf der Strecke über das aktuelle Renngeschehen. Mit Jürg Baumgartner stiess später ein Kollege dazu, der heute immer noch als Fahrer und persönlicher Assistent von Georges Lüchinger dabei ist.Mit drei Fahrzeugen und im Start-/Zielbereich aktivDem Team um Georges Lüchinger gehören acht Personen an. Mit drei Fahrzeugen und Lautsprechern unterhalten und informieren sie das Publikum – das sind über die ganze Tour de Suisse rund eine Million Radsportfans. Georges Lüchinger fährt nicht mehr in den Autos mit. Er ist im Start- und Zielbereich aktiv, wo er Teamvorstellungen und jeweils nach den Etappenankünften die Interviews und die Moderation übernimmt. Hier steht ihm der Ruggeller Dominik Biedermann alias DJ Brasil mit musikalischer Umrahmung zur Seite.In den Fahrzeugen hat Jimmy Lüchinger vom Fahrer zum Speaker gewechselt, dafür stiess vor drei Jahren mit Patrik Schreiber ein weiterer Liechtensteiner als Fahrer dazu. Schreiber tanzt ein wenig aus der Reihe, da er früher nicht wie die anderen Fussball spielte, sondern im Radsport zu Hause war – perfekt für einen Einsatz an der Tour de Suisse. Schreiber war beispielsweise an den Lie-Games 2011 im Liechtenstein OK-Chef des Radbereichs. Er kennt von daher Stefan Küng persönlich und hat die Medaillengewinne des liechtenstein-schweizerischen Doppelbürgers, der aktuell in der Tour dabei ist, miterlebt. Die Spenglercup-Stimme an der Tour de SuisseVon den Verantwortlichen erhält das Team um Georges Lüchinger lobende Worte. Tourdirektor Oliver Senn sagt: «Sie haben Fachwissen, sind seit Jahren dabei und machen es sehr gut. Ob es Schweizer oder Liechtensteiner sind, spielt keine Rolle. Sie gehören zur Tour-Familie. Und die Stimmen haben, vor allem bei Georges Lüchinger, einen Wiedererkennungseffekt. Man kennt sie von der letzten Tour de Suisse oder bei Georges Lüchinger auch vom Eishockey, etwa vom Spenglercup.»Senn sagt, zur Aufgabe der Information gehöre ein wichtiger zweiter Aspekt. «Alle drei Fahrzeuge sind vor den Sportlern positioniert. Bei den Durchfahrten schüren sie Begeisterung beim Publikum, bringen Informationen zum Rennstand und garantieren die Sicherheit. Alle wissen, dass es nun gleich losgeht und sind gespannt.»Grosse Freude aufs Heimspiel im LandDieses Jahr ist die Tour de Suisse in zweierlei Hinsicht speziell. Nach Corona ist die Begeisterung des rollenden Volksfestes noch mehr spürbar. Und die zwei Etappen im Liechtenstein zum Schluss der Rundfahrt sind für Lüchinger und Co. ein Leckerbissen.«Wir sind aber nicht die ganze Zeit am Winken, wenn wir jemanden kennen. Es ist Arbeit, und wir wollen diese überall gut machen, ob in Aesch, Küssnacht oder Malbun», sagt Georges Lüchinger. Der Lokalbezug bringe Vorteile, weil das einheimische Publikum mehr abgeholt werden kann, wenn man die Ortsbezeichnungen kennt. Zu guter Letzt, so Lüchinger, bringen die beiden letzten Etappen den Vorteil, dass man im eigenen Bett schlafen kann. In Vaduz hat Georges Lüchinger zudem die Aufgabe des Coachen.Weiter wird er auch bei der Tour de Suisse der Frauen im Einsatz stehen. Er unterstützt die neue Speakerin bei der Premiere.

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