06.11.2019

Toskana aus einem anderen Blickwinkel

Die Rheintaler Leserreise führte diesmal nicht zu den berühmten Touristenorten, sondern in unbekannte Regionen der Toskana.

Von Susi Miara
aktualisiert am 03.11.2022
Die Fahrt nach Italien ging so zügig voran, dass der Buschauffeur von der Köppel Ferien AG, Remo Köppel, am späteren Nachmittag sogar einen unvorhergesehenen Halt am Mittelmeer einlegen konnte. Die Reisegruppe hatte zwei Stunden Zeit, in Viareggio der Promenade  entlang zu flanieren und die Meeresluft zu geniessen.  Dann ging es nach Lucca, von wo die täglichen Touren starteten. Die Überraschung war gross, als die Reiseleiterin die Gruppe auf Schweizerdeutsch begrüsste. Sabine Ebnöther lebt seit mehr als 30 Jahren in Italien, hat aber sogar Rheintaler Wurzeln. Ihr Urgrossvater stammte nämlich aus Au. Die erste Station führte nach Santa Margarita. Dort wurde die Pastafabrik Il Pastificio besucht. In diesem kleinen Familienbetrieb erfuhr man einiges über die Produktion der Teigwaren. Wie Juniorchef Marco Genai erklärte, brauche es dazu gutes Hartweizengriess und Zeit. In der kleinen Pastafabrik werden 1000 Tonnen täglich produziert. Die Zubereitung von Penne konnten die Besucher aus dem Rheintal hautnah miterleben. Natürlich nutzten alle auch die Möglichkeit, sich im Fabrikladen mit der hausgemachten Pasta einzudecken. Anschliessend ging es gleich weiter nach Altopascio in eine Fattoria (ein Bauernhaus), wo alle bei der Olivenernte mithelfen konnten. Dabei erfuhr man, dass es in Italien 200 unterschiedliche Olivenbäume gibt. In der Toscana wurden vier Sorten kultiviert. Nach einem feinem Mittagessen, bei dem die grosse Vielfalt der einheimischen Produkte auf die Teller kam, ging es gleich weiter nach Montecarlo, nicht nach Frankreich, sondern in der Toscana. Montecarlo wurde 1333 vom späteren Kaiser Karl IV. gegründet und nach ihm benannt. Dort zeigte der Burgherr Walter Mechelli seine Festung Cerruglio, die 1555 von Cosimo I. de’ Medici vollendet wurde. Heute ist sie im Privatbesitz und wird restauriert. Am zweiten Tag stand die Stadtbesichtigung in Lucca auf dem Programm. Die antiken Wurzeln von Lucca gehen bis in die vorrömische Zeit ins 8. Jahrhundert vor Christus zurück. Die heutige Stadtmauer stammt im Wesentlichen aus dem 15. Jahrhundert und ist über vier Kilometer lang. Auf ihr kann man bequem zu Fuss Lucca umkreisen. Der historische Stadtkern von Lucca, mit den zahlreichen Türmen und antiken Kirchen, hat seinen mittelalterlichen Charakter bewahrt.  Am Nachmittag ging es weiter nach Pietrasanta. Das kleine Städtchen gilt zu Recht als das wichtigste internationale Zentrum für künstlerische Marmorbearbeitung. In den letzten Jahrzehnten hat sich Pietrasanta als ein echtes Freilichtmuseum etabliert, in den man auf verschiedenen Stadtplätzen Kunstwerke von bekannten Künstlern findet. Staunen konnte man über die Fresken von Fernando Botero in der kleinen Kirche, dem «Traumschlüssel» von Kan Yasuda, direkt am Stadteingang, dem «Friedenstor» von Fred Nall, und der «Donna» von Constantino Nivola. Sogar Michelangelo soll in Pietrasanta gelebt und gearbeitet haben. Bewundert wurde auch der Dom, in dem sogar die Beichtstühle und Altäre in Marmor gemeisselt sind. Die Marmorkanzel gehört zu den kostbarsten Kunstschätzen und ist ein wahres Meisterwerk. Die aus einem Stück geschaffene Marmortreppe ist ein Werk von Andrea Baratte. Den Reiseteilnehmern hat es gefallen. Silvia Müller aus Marbach war erstmals an einer Leserreise. Sowohl die Ausflüge als auch das Hotel entsprachen voll ihren Erwartungen. Sie freut sich jetzt schon auf die nächste Ausschreibung.  Hedi Bearth war die älteste Teilnehmerin. Trotz ihrer 88 Jahre hatte sie keine Probleme. Wenn es zu streng wurde, suchte  sie sich einfach ein Plätzchen in einem Restaurant und ruhte sich bei einem Glas italienischen Weins aus.  Alexander Potocnik war bereits einige Male dabei. Toscana und das Programm hat ihm besonders gut gefallen. Auch Sandra und Elisabeth Scheliesnig waren nicht das erste Mal Teilnehmer einer Leserreise. Sie lobten auch den Zusammenhalt unter den Reiseteilnehmern. Das Reiseprogramm fanden sie spitze. 

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