27.10.2019

Torlos, aber nicht ganz trostlos

Widnau trennt sich von Amriswil mit einem leistungsgerechten torlosen Unentschieden.

Von Gerhard Huber
aktualisiert am 03.11.2022
325 Zuschauer auf der Aege-ten sahen ein Spiel der Widnauer Elf gegen den FC Amriswil, das niemanden vom Ho-cker riss. Eines, das dem Patt im Schachspiel ähnelt. Denn beide Teams kamen mit einer defensiven Grundeinstellung auf das Feld, die Verteidigung dominierte, die Mittelfeldspieler neutralisierten sich gegenseitig und die Offensivkräfte fanden nie eine wirkliche Bindung zum Mittelfeld. Dazu noch zwei Torhüter, die die wenigen Bälle, die in ihre Richtung gespielt wurden, meistens sicher entschärften. Und fertig war ein torloses Spiel. Torlos, aber nicht trostlos. Denn für die taktischen Feinspitze unter den Zuschauern bot zumindest die erste Stunde eine interessante Partie.Dann aber wurde sie wirklich schlecht. Man hatte den Eindruck, als hätten sich beide Mannschaften bereits mit dem Remis abgefunden. Sie bemühten sich offensiv noch weniger. Was der wohl richtigen Ansicht geschuldet war, dass diejenige Elf, die das erste Tor erzielt, auch diesen Match für sich entscheiden würde.Zu Beginn hatten die Blau-Weissen sichtlich Mühe mit der aggressiven Spielweise der Amriswiler, die ständig pressten und den ballführenden Spieler attackierten. Nach einer Viertelstunde rissen die Heimischen dann das Spieldiktat immer mehr an sich und zeigten auch vereinzelte schöne Aktionen. Wie Daniele Lamorte, dessen Slalomtanz zwischen drei Verteidigern hindurch genauso das Eintrittsgeld wert war wie die Tricks und Körpertäuschungen, mit denen sich Lars Ivanusa zeitweise an seinen Gegnern vorbei schwindelte. Das war zwar schön anzuschauen, aber letztlich brotlose Kunst, da die finalen Pässe keinen Stürmer fanden. Die gefährlichste Situation kreierten die Thurgauer kurz vor der Pause, als Aussenverteidi-ger Silvan Eggmann vor Widnaus Goalie Julian Schatzmann auftauchte und ein ideales Zuspiel aus nur fünf Metern an die Unterkante der Querlatte knallte.Nachschuss von der Torlinie gekratztNach Wiederbeginn dominierte noch einige Minuten die Hafner-Elf das Spielgeschehen und konnte zweimal die Gäste regelrecht in ihrem Strafraum einschnüren. Die vielbeinige Abwehr in Rot-Weiss und Torhüter Claudio Lämmler konnten aber die insgesamt doch recht harmlosen Angriffe der farblos bleibenden Widnauer entschärfen. In der letzten halben Stunde folgte dann nur noch eine aufregende Situation: Timo Faleschini kratzte für seinen bereits geschlagenen Torhüter Schatzmann den Nachschuss von Amriswils Fabio Moser nach einer Doppelchance gerade noch von der Torlinie. Insgesamt endete das im Übrigen sehr fair geführte Spiel in einem torlosen Unentschieden, das der Taktik und Leistung beider Teams gerecht wird.Gerhard Huber2. Liga inter, Gruppe 6Widnau – Amriswil 0:0 (0:0)Aegeten – 325 Zuschauer – SR: Gojani.Widnau: Schatzmann; Faleschini, Alder, Lüchinger, De Almeida; Ivanusa (75. Hutter), Lässer, Liechti, D. Lamorte (88. G. Lamorte), Thönig; Lo Re (75. Techt).Gelbe Karten: Lo Re, Kreis, Lämmler.

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