12.05.2019

Torkel erstrahlt in neuem Glanz

Am Samstag fand die feierliche Einweihung vom frisch renovierten Torkel des Schlosses Grünenstein statt. Das Interesse an den historischen Räumen war immens ebenso wie die Begeisterung über das Resultat.

Von bes
aktualisiert am 03.11.2022
«Alles begann vor elf Jahren, als ich zum ersten Mal mit Lorenzo Custer, Architekt und Mitglied der heutigen Besitzerfamilie des Schlosses, telefoniert habe», sagte Ralph Heule, Winzer vom Schlossgut. Die Idee stand im Raum, den alten Torkel zu renovieren und wieder für die Weinproduktion nutzbar zu machen. Lorenzo Custer war sehr von dieser Idee angetan, schliesslich war es in seinem Interesse und in seiner Verantwortung als Schlossbesitzer, die herrliche Anlage der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. «Die Fertigstellung des Torkels ist ein weiterer Mosaikstein im öffentlichen Schlosspark», sagte der Schlossherr. Es grenze beinahe an ein Verbrechen an der Menschlichkeit, wenn in diesen Räumen nicht wieder gekeltert wird.Winzer brauchen einen TorkelDer renommierte Winzer Christian Zündel kam eigens für die Torkeleinweihung aus dem Tessin, um dem Weindorf zu gratulieren. «Jeder Winzer braucht einen Torkel», sagte er, «die Mikroorganismen in den alten Mauern sind sehr wichtig für die Geschmacksnote und den Charakter des Weines.» Der Torkel sei die Heimat der Keime, die im Herbst den Traubensaft in Empfang nehmen und das unverwechselbare Aroma herstellen.Gemeindepräsidentin Silvia Troxler sprach von ihren persönlichen Jugenderinnerungen an den Schlosstorkel: Ich habe beim Wimmern geholfen und durfte als Belohnung in den Torkel.» Es seien vor allem Erinnerungen an die dicken Mauern, die Kälte und die vielen Spinnen - nicht zu vergleichen mit dem Bijoux von heute. «Wein und Balgach gehören zusammen: ideales Mikroklima am sonnigen Südhang, leidenschaftliche Weinbauern und den Anspruch auf höchste Qualität.»Zuzsammenarbeit auf AugenhöheFür Architekt Markus Bänziger gibt es einige Parallelen zwischen Weinbau und Architektur: «Beim Wein braucht es Muskelkraft, handwerkliches Geschick und viel Zeit zum Reifen. Beim Bau reift zuerst die Idee heran und dann kommt die Umsetzung.»Regierungsrat Martin Klöti seinerseits strich die Bedeutung der Historie heraus. «Dem Torkel wurde mit viel Herzblut neues Leben eingehaucht, ohne dabei den Respekt vor der Geschichte zu verlieren.» Es sei zeitgemäss, verknüpfe Modernes und Altes und daher umso authentischer. Für Lorenzo Custer und die Familie war es ein Freudentag: «Meine Träume sind wahr geworden», sagte er, «es hätte nicht schöner werden können.»Zweittext: Neue Froschkönigin ernannt:Neue Froschkönigin ernanntIm Vorfeld der Torkeleinweihung fand die Mitgliederversammlung des Kulturvereins Froschkönig statt. Der Verein, der am 26. Mai 2013 gegründet wurde, hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Schloss Grünenstein und dessen Umgebung zu beleben. Begonnen hat alles vor 13 Jahren mit den Vollmondgesprächen auf dem Schloss, so die Vereinspräsidentin Luzia Bänziger. Übers Jahr hinweg veranstalten sie verschiedene Anlässe zu Poesie, Kultur oder Alltagsthemen. Bei der Gründung kam die Idee, den Verein um die Figur der Froschkönigin zu bereichern. «Das war die Geburtsstunde der Froschkönigin», sagte Luzia Bänziger. Bis Samstag trug Mo Keist mit viel Spass das Kostüm und die Verantwortung. Voller Freude und Spannung übernimmt neu Claudia Rohrhirs das Szepter der Froschkönigin.HinweisWeitere Informationen unter: www.froschkoenigreich.ch.

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.