02.08.2019

Tombstone in Montlingen

Am 1. August veranstaltete der PV Montlingen das traditionelle Revolverschiessen. Während sonst bei den Faustfeuerwaffen meist mit Pistolen geschossen wird, hat das Schiessen mit dem Revolver seine Eigenheiten.

Von Gerhard Huber
aktualisiert am 03.11.2022
Jeder der Besucher der Pistolenschiessanlage auf dem Montlinger Kolbenstein wurde mit dem peitschenartigen trockenen Knallen von Revolverschüssen empfangen.Revolverschiessen hat seine EigenheitenWährend sonst bei den Faustfeuerwaffen meist mit Pistolen geschossen wird, hat das Schiessen mit dem Revolver seine Eigenheiten. Diese Waffe ist von der Konstruktion her weit älter als Pistolen. In den 30er-Jahren des 19. Jahrhunderts von Samuel Colt entwickelt und in den folgenden Jahrzehnten vor allem durch die Erfindung der ausschwenkbaren Trommel, die ein schnelles Nachladen ermöglichte, verfeinert, sind die Revolver aus den Wild-West-Filmen nicht wegzudenken. Das bekannteste Revolverduell aus der heroischen Zeit der Besiedlung des amerikanischen Westens ist die Schiesserei in Tombstone am O. K. Corral zwischen Wyatt Earp und Doc Holiday einerseits und den Banditen der Clantons und McLaurys andererseits. Heute sind Revolver bei Fachleuten immer noch geschätzt, da die Möglichkeit einer unbeabsichtigten Schussauslösung äusserst gering ist.Unbeabsichtigt löst sich kein SchussDenn schliesslich muss vor jedem Schuss manuell der Hahn gespannt werden, während eine Pistole stets feuerbereit ist, wenn sie geladen und entsichert ist. Beim Revolverschiessen am Kolbenstein ging es am Bundestag aber weder um Schussduelle noch Selbstverteidigung, sondern vielmehr um den Spass an der sportlichen Betätigung. «Wir veranstalten dieses Schiessen schon seit 35 Jahren», erzählt Vereinspräsident Daniel Dietsche, «zunächst noch vereinsintern, aber bald waren Gäste dabei und schliesslich haben wir es offen ausgeschrieben. Für uns inzwischen eine wichtige Veranstaltung, auch aus wirtschaftlichen Gründen, da unser Verein ja die Pistolenschiessanlage am Kolbenstein auf eigene Rechnung erhalten muss.»Die Revolver, die aus den Jahren 1880 bis 1920 stammen, und die Munition vom Kaliber 7,5 mm werden den 205 Teilnehmern vom Verein gestellt.Munition der alten Waffen wird recycelt«Und das macht auch den Unterschied zum üblichen Sportpistolenschiessen aus, wo jeder Sportschütze seine eigene Waffe mitbringt.» Noch eine Besonderheit weist die Munition aus: Sie wird recycelt. Die Patronenhülsen werden eingesammelt und von einem Fachmann wieder mit Pulver gefüllt, was die Kosten auf 2 Franken pro Kugel senkt. Die sportlichen Ergebnisse waren hervorragend. Markus Käser aus Flawil als Sieger bei den Herren erreichte eine Punktezahl von 49. Dazu muss man wissen, dass 50 Punkte das beste aller erreichbaren Ergebnisse sind.Bei den Damen reüssierte Lorena Draxl aus Montlingen mit 42 Punkten. Statt Pokalen gab es Gutscheine für einen konzentrationsfördernden Brunch zu Zweit. Für die richtige Stimmung bei diesem Schiessanlass sorgte das Trio Sennagruass, bei dem mit Paul Schneider ein Pistolenschütze an der Handorgel spielte, der schon vielfacher Schweizer Meister im Schiessen und Teilnehmer an den Paralympics war.

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.