28.11.2021

Tobias Scherer ist neuer Dirigent

In einer turbulenten Castingshow ermittelte der Musikverein Berneck am Unterhaltungsabend einen neuen Leader.

Von Max Pflüger
aktualisiert am 02.11.2022
Max PflügerDie Suche nach einem neuen Dirigenten kann einen Musikverein über viele Ecken führen. Das erlebten die Bernecker Musikantinnen und Musikanten 2021. Über fast zehn Jahre, bis 2019, wurden sie von Bruno Ritter dirigiert. Während des Lockdowns übernahm Vizedirigent Michael Schläpfer seine Funktion. Ihm folgte Werner Horber als Interimsdirigent. Da er kurz vor der Unterhaltung aber ausfiel, sprang Reinhard Schäfer aus Hard nach nur einer Probe kurzfristig als Notfalldirigent ein und leitete erfolgreich den Unterhaltungsabend vom vergangenen Samstag. Thema: «Bernecks next Top-Dirigent», die Suche nach einem neuen Dirigenten.Stolzer Nachwuchsspielte zu BeginnBevor die Suche beginnen konnte, zeigten unter der Leitung vom Martin Degasper die jungen und jüngsten Bläserinnen und Bläser, was sie bereits gelernt haben. Schon ziemlich gekonnt erspielten sich «Popkorn» einen schönen Applaus, für den sie sich mit der Zugabe bedankten. Hervorragend präsentierte sich die grosse Schar der Jugendmusik Au-Berneck-Heerbrugg. Mit fünf Soundtracks zu bekannten und beliebten Musik- und Musicalfilmen brillierten die Jugendlichen. Frisch, dynamisch und rhythmisch perfekt malten sie lebendige Tonbilder von Schlachten und Kämpfen, von Liebe und Sieg, von Drachen, Ungeheuern, Hexen und lieblichen Schönheiten sowie königlichen Löwen.Den zweiten Teil des Abends bestritt der Musikverein, für einmal nicht in Uniform, sondern jede und jeder nach seinem Gusto und der Fantasie überlassen. Das Motto: je auffälliger, desto besser. Das Outfit der Männer und Frauen passte zur Slapstick-Castingshow und vor allem zur Präsentation der verschiedenen Bewerber um das Amt, bei der sich eher weniger taugliche Dirigenten in Videoclips vorstellten. Ergänzt wurde das Ganze durch die wirbligen Ansagen der Moderatoren. Zusammengefasst: Viel Klamauk! Zum Glück wurden der Musikverein dann aber doch noch fündig: «Ganz zufällig» entdeckte man im Saal unter dem Publikum den Konstanzer Tobias Scherer, der sich als würdiger Dirigent entpuppte und nach einem kurzen Probestück sofort für das neue Jahr engagiert wurde.Frank Sinatra, Udo Jürgens oder AbbaZwischen den Auftritten überraschte der Musikverein Berneck das Publikum immer wieder mit bunten und swingenden Melodien. Von der «Heirassa-Polka» und den böhmisch-mährischen «Grüssen aus Mělník» bis hin zu Frank Sinatras «Some-thing Stupid», Udo Jürgens’ «Mit 66 Jahren» und einem Abba-«Best of»-Medley erklangen bekannte Melodien, die der Musikverein musikalisch gekonnt interpretierte. Es war ein unterhaltsamer, abwechslungsreicher Abend, der beim Publikum gut ankam. Immer wieder hallten Rufe nach Zugaben durch die gefüllte Mehrzweckhalle, die der Verein gerne lieferte, bis er schliesslich trotz der immer noch laut geäusserten Aufforderungen doch zu einem Ende kommen musste.

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