Timm Kellenberger vom BC Sport Ring St. Gallen gewann im Frühling den Titel an den Deutschschweiz-Tessiner-Meisterschaften. Schon damals hatte er sich den nationalen Titel im Herbst zum Ziel gesetzt – und der Ausserrhoder war aufgrund seiner Resultate auch der Favorit hinsichtlich der Titelkämpfe in Martigny.
Bis vier Wochen vor dem Saisonhighlight war der Heizungsmonteur-Lehrling auf Kurs. Dann geschah das Unvorhersehbare: Das Boxtalent brach sich den Daumen und die Nase. Die Teilnahme an den Schweizer Meisterschaften war gefährdet. Trainer und vater Peter Kellenberger sagt:
Das Training musste umgestellt werden um die Heilung nicht zu gefährden.
Auf den letzten Drücker klappte es mit der Turnierteilnahme doch noch, allerdings war das Selbstverständnis, das sich Timm Kellenberger in den letzten Wettkämpfen aufgebaut hatte, verschwunden. Sein Vater sagt: «Am ersten Turniertag war die Anspannung bei Timm sehr gross.» Auch die Rolle des Favoriten schien ihm zuzusetzen. Aber sobald der Kampf begann, waren Anspannung und Zweifel verfolgen: Im Ring war Timm Kellenberger wieder in seinem Element und fegte regelrecht über den heillos überforderten Gegner her. Der Ringrichter musste den Kampf bereits in der ersten Runde aus Sicherheitsgründen abbrechen. Die Erleichterung über diesen Auftakt war riesig, und nach einem weiteren Sieg in einem Kampf mit fast identischem Verlauf wie im ersten stand der junge Vorderländer im Final der Schweizer Nachwuchsmeisterschaften in der Gewichtsklasse bis 67 kg.
Deutlicher Finalsieg gegen kämpferischen Gegner
Im Final vom Sonntag stand dem Appenzeller der Genfer Gregory Veil gegenüber. Der Kampf ging über die vollen drei Runden, obwohl Kellenberger seinen Kontrahenten in der ersten Runde zweimal an den Rand der Niederlage brachte: Der Genfer wurde zweimal angezählt. Im weiteren Verlauf wurde der Kampf als einer der technisch besten Kämpfe an dieser Meisterschaft gelobt. Gegory Veil zeigte ein grosses Kämpferherz, war dem Wolfhäldler aber letztlich deutlich mit 0:5 Punkten unterlegen.
Auch die beiden anwesenden Trainer von Swiss Boxing waren erfreut über den dominanten Auftritt von Timm Kellenberger, der ein Aufgebot fürs stark besetzte Nachwuchsturnier von Ende November in Schwerin (Deutschland) erhielt.