24.10.2022

Thomas Torglers Universum

Das Original, das man in der Region vor allem als den «Mann im Leopardenmantel» kennt, malt auch. In seiner Wohnung in Berneck und im dazugehörenden Keller hat er eine kleine Galerie eingerichtet.

Von Susi Miara
aktualisiert am 02.11.2022
Vor zwei Jahren hat Thomas Torgler schon einmal seine Bilder der Öffentlichkeit gezeigt. Es war zu Beginn der Coronapandemie – und die Zahl der Besucherinnen und Besucher entsprechend tief. «Ich hatte mit über 1000 gerechnet, gekommen sind 350», sagt der «Mann mit dem Leopardenmantel».Während der Pandemie hatte Torgler viel Zeit zum Malen. «Am Tag betreue ich meine Mutter, nachts male ich und zwischendurch schlafe ich», sagt er.«In jedem Atom könnte sich ein Universum befinden»Stolz ist er auf sein 1,9×1,9 Meter grosses Bild «Die Megaplaneten», das er nach vier Jahren endlich fertiggestellt hat.  Der Künstler beschreibt sein Werk so: «Nach innen gesehen, könnte sich rein theoretisch in jedem Atom ein Universum befinden. Von aussen gesehen ist die Schale nur ein Planet eines viel grösseren Universums, auf das eine weitere Schale folgt.» Demnach sei die letzte Schale nur ein Atom (im Bild als Apfelkern dargestellt) eines gigantischen Universums. «Da liegt die Fantasie.»Torgler sieht sich nicht nur als Künstler. Er bezeichnet sich auch als Philosoph, Psychologe und Sprachforscher. Torgler hält fest an seinem Leitspruch: «Sei’s wie’s sei, dann ist es, wie du es willst.» Jemand habe sein neustes Werk als Quintessenz des­sen bezeichnet, was Mathematik aussagt. In seinen Bildern führt ihn sein Denken immer wieder zum Thema Mensch, was sich in gemalten Köpfen und Gesichtern manifestiert. «Die Gesichter sind eigentlich Abbilder von mir», sagt er. «Als Künstler musst du individuell sein, dich vom Weg nicht abbringen lassen».Gerne möchte er seine Kunst dem Publikum näherbringen. Deshalb hat er in seiner klei­nen Wohnung und im Keller ei­ne Galerie eingerichtet. Torgler möchte zeigen, was er macht, welche Gedanken zu den Bildern führen. Bereits hätten sich zwei Schulklassen bei ihm angemeldet. «Ich möchte die Kinder zum Staunen bringen», sagt Thomas Torgler.Eine Kapelle und Elektro-WohnmobilPläne hat der 61-Jährige viele. Er würde gerne eine Kapelle bauen. Das Modell steht bei ihm auf dem Tisch. Ausserdem träumt er von einem Elektro-Wohnmobil. Torgler möchte sich von der Sesshaftigkeit befreien und seine Freiheit geniessen. Dafür fehlen im jedoch die Mittel. Er träumt deshalb von einer grossen Ausstellung in Zürich, die ihn bekannt macht. Wer vorerst jene in Berneck besichtigen möchte, kann sich bei ihm unter Telefon 079 294 46 24 anmelden.

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.