30.12.2020

Thomas Ammann ist zurück im Rüthner Rathaus

Der frühere Gemeindepräsident übernimmt im Auftragsverhältnis interimsweise die Bauverwaltung.

Von Max Tinner
aktualisiert am 03.11.2022
Der frühere Gemeindepräsident Thomas Ammann ist zurück in der Rüthner Gemeindeverwaltung – obwohl er nach seinem Rücktritt vor vier Jahren ja eigentlich nicht mehr dorthin zurückkehren wollte. Er feiert allerdings kein Comeback als Gemeindammann, sondern als Bauverwalter: Er übernimmt diese Funktion interimsweise im Mandatsverhältnis und damit eine Verwaltungsaufgabe, die er bereits als Gemeinde­präsident wahrnahm, bevor er in den Nationalrat gewählt wurde. Sein Nachfolger, Philipp Scheuble, war ebenfalls nebst Gemeindepräsident auch Bauverwalter von Rüthi. Trennung vom Präsidium organisatorisch sinnvollNach dem Rücktritt Scheubles hatte der Gemeinderat Monika Eggenberger zur Interimsgemeindepräsidentin gewählt. Weil ihr das Fachwissen in Baurechtsfragen fehlte, galt es die Aufgabe des Bauverwalters anders zu regeln. Eggenberger schien die Trennung der Verwaltungsaufgabe vom Gemeindepräsidium noch aus einem wei­teren Grund geboten: Denn bis­lang habe der Gemeindepräsident als gleichzeitiger Bauverwalter organisatorisch sich selbst überwacht, erklärt sie, das Vier-Augen-Prinzip sei in diesem Verwaltungsbereich damit nicht umgesetzt gewesen.In der Folge übernahm Grundbuchverwalterin Bettina Fritsche Anfang Mai die Bauverwaltung, freilich auch sie lediglich interimsweise. Aufs neue Jahr hätte ein neuer Bauverwalter oder eine neue Bauverwalterin eingesetzt werden sollen. Weil das Pensum der früheren Gemeindepräsidenten für die Bauverwaltung lediglich 20 Stellenprozente ausmachte, wäre die Stelle freilich kaum zu besetzen gewesen. Der Gemeinderat hat dem künftigen Stelleninhaber deshalb weitere Aufgaben aus dem Bereich der Bauverwaltung zugedacht, die bislang von anderen wahrgenommen werden. Manche fanden die Ausschreibung zu frühSo kam man auf eine Stelle im Umfang von 60%, die der Gemeinderat Ende August zur Bewerbung ausschrieb. Das kam allerdings nicht nur gut an. Weil damals noch offen war, wer künftige Gemeindepräsidentin von Rüthi sein würde, gab es am Wahlpodium wenige Tage später Kritik an der Ausschreibung. Die Stelle sollte erst vom neuen Gemeinderat besetzt werden, hiess es. Monika Eggenberger verteidigte das Vorgehen des Gemeinderates: Die Neubesetzung der Stelle sei dringlich, argumentierte sie, ohne einen Bauverwalter wäre die Gemeinde ab Neujahr über Monate nicht in der Lage, Baugesuche zu bewilligen.Inzwischen ist der Gemeinderat auf seinen Entscheid zurückgekommen. Kurz vor der Wahl des neuen Bauverwalters hat er die Stellenvergabe gestoppt, auch wegen anstehender personeller Wechsel in der Verwaltung, wie Monika Eggenberger erklärt. Stelle wird neu ausgeschriebenDie Stelle soll nun, wie es am Wahlpodium aus der Bürgerschaft gefordert worden war, vom Gemeinderat der neuen ­Legislatur besetzt werden. Sie wird dazu neu ausgeschrieben, wobei der Stellen­beschrieb und das Anforderungsprofil nicht zwingend deckungsgleich mit der Ausschreibung von letztem Sommer sein müssen.Leicht werden dürfte die Neubesetzung der Stelle allerdings nicht. Auf die erste Stellenausschreibung vom letzten Sommer sind laut Monika Eggenberger lediglich fünf Bewerbungen eingegangen. Immerhin behält die Gemeinde mit der Anstellung Thomas Ammanns als Interimsbauverwalter nun aber bis auf weiteres ihre Handlungsfähigkeit in Bauangelegenheiten.

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