09.03.2020

Theaterspass trotz Coronavirus

Trotz verschärften Bestimmungen konnte das Dorftheater Widnau sieben seiner acht Vorstellungen durchführen.

Von Susi Miara
aktualisiert am 03.11.2022
Susi MiaraEin halbes Jahr hat sich das Dorftheater Widnau auf seine Vorstellungen vorbereitet, die Bühne gebaut, alle Requisiten beschafft – und dann kam das Coronavirus. Als am 27. Februar zum ersten Mal der Vorhang geöffnet wurde, dachte niemand daran, bereits eine Woche später zittern zu müssen, ob überhaupt noch gespielt werden darf.Der erste Schock kam am Montag, 2. März, als die Christian Jakob AG ihren Sponsorenanlass stornierte. «Wir möchten mit der Absage unseren pro-aktiven Beitrag zur Unterbrechung und zur Abflachung der Viruswelle leisten», begründete die BMW-Garage ihr Vorgehen.Der Vorstand des Dorftheaters stand damals schon mit dem Kantonsarztamt in Kontakt. Anlässe unter 1000 Personen waren noch möglich, auch eine telefonische Zusage hatte der Verein erhalten.Doch bereits am Donnerstag änderte sich alles. Ab 150 Personen musste plötzlich eine Bewilligung beim Kantonsarzt eingeholt werden. Zur Risikoabwägung musste ein Formular aus-gefüllt und an das Amt geschickt werden. So stand am Mittag noch nicht fest, ob gespielt werden darf.Die Zusage kam am späteren Nachmittag. Das Dorftheater durfte spielen, musste jedoch bei der Eingangskontrolle jeden Gast persönlich fragen, ob er sich in den letzten 14 Tagen in einem Risikogebiet aufgehalten hat oder Symptome wie Fieber, Husten und Atembeschwerden zeige. Bei den Eingängen wurde ausserdem auf die Hygienemassnahmen hingewiesen.Der Präsident des Dorftheaters, Bruno Zahnd, stand persönlich an allen drei Abenden an der Eingangstür: «Die Weisungen des Kantonsarztamts wurden zwar von vielen belächelt, doch wir hatten das Gefühl, dass sich unsere Gäste genau deshalb auch sicherer fühlten.» Niemand musste nach Hause geschickt werden und nur elf Personen blieben aus persönlichen Gründen dem Anlass fern. «Für uns hätte es viel schlimmer kommen können», sagt Bruno Zahnd. Dabei denkt er nicht nur an die Kosten, sondern vor allem an die Enttäuschung der Schauspielerinnen und Schauspieler, die mit viel Leidschaft ihr Hobby ausüben.

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