Wer die falsche Tür des roten Backsteinhauses im Westen von St. Gallen öffnet, steht schnell zwischen Pferden, statt im Proberaum von The Oskars. Die Band probt nämlich in einem der Ateliers des Kulturzentrums Reithalle. Doch wer der lauten Musik folgt, findet schnell die richtige Tür. Dahinter befindet sich ein Proberaum, der typischer für eine Indie-Rock-Band nicht sein könnte: An den Wänden hängen Poster, ein schwarzes Ledersofa befindet sich in der Ecke, Getränkedosen stehen auf dem Regal und pinke und grüne Neon-Stangen bringen den Raum zum Leuchten.
Und natürlich mittendrin die Hauptakteure: Die Instrumente. Zwei Gitarren, gespielt von Chris und Dan, ein Schlagzeug, an dem Joe den Takt angibt und ein Bass, an dem Kev die Saiten zupft und dazu den Songs der Jungs seine Stimme gibt.
Über 300 Songideen auf dem Handy gespeichert
In diesem Raum entstanden in den letzten zwei Jahren viele eigene Songs der Band The Oskars. Fünf davon schafften es jetzt auf ihre erste EP (Extended Play), die den Namen «The Oskars EP» trägt. Über den Namen haben die vier Bandmitglieder lange nachgedacht.
«Der Sound unserer EP kann nicht in eine Schublade gesteckt werden. Das sind einfach wir, deshalb haben wir unseren Bandnamen als Titel gewählt», sagt Kev, der auch die Texte schreibt. Auf seinem Handy befinden sich über 300 Sprachmemos mit Songideen. Kev, der aus Widnau stammt, verarbeitet in seinen Texten die Höhen und Tiefen seines Lebens. Bandmitglied Joe sagt:
Kev schreibt zwar die Texte, aber alle von uns können sich reinfühlen und unsere eigene Geschichte reininterpretieren.
Die Musik zu den Texten schreiben die Bandmitglieder gemeinsam. Meistens während einer Jamsession, bei der jedes Mitglied seine Ideen einbringt.
Von Aufnahmen, Pizza und scharfer Sauce in Basel
Die fünf Lieder des Mini-Albums wurden in einem Studio in Basel aufgenommen. Speziell daran: Die Band stand für die Produktion gemeinsam im Studio. «Das gemeinsame Einspielen verleiht der Aufnahme einen Live-Touch und krasse Energie», sagt Schlagzeuger Joe. Innerhalb von fünf Tagen waren die Aufnahmen komplett. «Es war recht anstrengend, aber wir hatten auch viel Spass», sagt Kev. An ein bestimmtes Erlebnis während den Tagen in Basel können sich Joe und Kev gut erinnern.
Doch statt um Musik, dreht sich die Geschichte um Pizza und eine scharfe Sauce, die gröbere Magenverstimmungen zur Folge hatte. Nach längerem Überlegen fällt Kev aber noch ein zweites Highlight ein: «Im Tonstudio hörte ich unseren Song ‹Say› das erste Mal, nachdem wir die zweite Stimme aufgenommen hatten. Der Produzent drückte Play und es klang einfach so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Das habe ich sehr gefeiert.»
Ein Konzertabend voller Überraschungen
Am 4. November wurde die EP veröffentlicht. Doch die vier Jungs konnten leider nicht gemeinsam darauf anstossen. «Wir wussten, dass wir am 19. November zusammen feiern werden», sagt Joe. Denn an diesem Tag findet die EP-Taufe statt. In der Grabenhalle in St. Gallen soll gefeiert werden. Der Abend wird voller Überraschungen mit coolen Bands, Special Guests, Tanz und guter Musik sein. Kev sagt dazu:
Sonst sind wir meistens nur der Support Act. Jetzt können wir den Abend so gestalten, wie wir wollen.
Nach der Release-Party will sich die Band aber nicht ausruhen. Die Jungs wollen auf jeden Fall weiter Musik machen und Songs schreiben. Ein grosser Traum ist es, auf einer Bühne des Open Airs St. Gallen zu stehen und sich in der Schweizer Musikszene zu etablieren. Aber vor allem will die Band The Oskars eine schöne Zeit haben.
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