Yves SolenthalerWakeboarden ist wie Snow- oder Skateboarden – einfach auf dem Wasser statt im Schnee oder auf Asphalt, und die Sportler werden von einem Boot gezogen wie im Wasserskifahren. Bewertet werden die Sprünge, von denen es pro Lauf zwischen acht und zehn gibt. Wer zweimal ins Wasser fällt, wird disqualifiziert.Deshalb gehen viele den Wettkampf vorsichtig an – anders Jeromé Foré an den Schweizer Meisterschaften, die wie fast alle Contests in der Schweiz in der Romandie stattfinden: Der Thaler zeigte von Anfang an Sprünge von hoher Schwierigkeit.Über den Hoffnungslauf zur SilbermedailleEin Lauf besteht aus einem Hin- und einem Retourweg. In der Qualifikation schaffte der Thaler den direkten Finaleinzug der Top 3 nicht. Er sicherte sich aber via Hoffnungsrunde einen Platz im Final.Beflügelt von diesem Erfolg bretterte das Wakeboard-Talent mit bestechender Sicherheit über den Lac de Joux. Die auf dem Boot sitzenden Judges bewerteten seinen Run als zweitbesten. Damit hatte der Schüler der United School of Sports seine erste Medaille an nationalen Meisterschaften gewonnen, und das obschon er im zwölfköpfigen Teilnehmerfeld der 15- bis 18-Jährigen der Jüngste war.Seit diesem Sommer besucht der Bub, der in seiner Freizeit nur Sport treibt, die Schule für Sporttalente. Er absolviert in St. Gallen eine vierjährige KV-Ausbildung. Die Sportschule gibt ihm Freiheiten, um seiner grossen Leidenschaft zu frönen: So fliegt der 15-Jährige im Winter mit seinen Eltern nach Florida, um unter professioneller Anleitung zu trainieren. Die Schulaufgaben erledigt Jeromé Foré dann per Laptop.Forés Fernziel ist es, als Profi in den USA zu lebenDas Ziel des Thalers steht schon seit Jahren fest: Er möchte Wakeboard-Profi werden – drüben in den USA, wo es in den Contests Preisgelder gibt, die es ermöglichen, vom Sport zu leben.Aber bis dahin ist es noch ein langer Weg. Jeromé Foré trainiert manchmal auf dem nahen Bodensee, der aber wegen seines Wellengangs für Wakeboarder nicht sonderlich geeignet ist. Ein paar Mal pro Jahr frönt er seiner Leidenschaft auf dem Ortasee im Piemont.Im Sommer trainiert Jeromé Foré oft auf dem Skateboard, im Winter ist er manchmal auf dem Snowboard unterwegs. Wer Skateboarden kann, kann auch Wakeboarden – von der Bewegung auf dem Brett her stimmt diese Aussage.Allerdings ist auch das akrobatische Können wichtig – nur mit einem beweglichen Körper lassen sich die Höchstschwierigkeiten turnen. Dafür übt der Sportbegeisterte mit Spezialgeräten auf dem Trampolin.