«Ja, ich erwarte aus der Bevölkerung Widerstand gegen das Vorhaben», räumt Thals Gemeindepräsident Röbi Raths auf Anfrage ein. Dies wohl auch in Erinnerung an das Jahr 2014, als sich die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der Gemeinde gegen einen Durchgangsplatz aussprachen. Umso wichtiger sei der Infoanlass vom Montag, 29. April, im «Ochsen»-Saal.Bei diesem Anlass werden Gemeindeverantwortliche und Regierungsrat Marc Mächler über die Einrichtung und den Betrieb eines Durchgangsplatzes für Schweizer Fahrende im «Fuchsloch» informieren.Thals Gemeindepräsident betont aber auch, dass es sich um eine provisorische Einrichtung handle. Sollten ernsthafte Probleme auftauchen, so könne die Übung abgebrochen werden. Daran glaubt Raths aber nicht. Er macht vielmehr auf die Vorteile des Vorhabens aufmerksam. «Der Kanton wird auf der Burietstrasse eine Einspurstrecke errichten. Dies erhöht in diesem Bereich der Kantonsstrasse die Sicherheit beträchtlich.» Der Boden gehört der EidgenossenschaftGeht es nach den Vorstellungen von Marc Mächler, so sollen also im abgelegenen Gebiet zwischen Altenrhein und Buriet, künftig Schweizer Fahrende einen Platz für ihre Wohnwagen vorfinden. Das Grundstück Nr. 2630 im «Fuchsloch» in Thal gehört dem Bund und wurde in der Vergangenheit vom Militär genutzt. Der Bund stellt das Land dem Kanton St. Gallen zur Verfügung, der darauf die technische Infrastruktur erstellen wird. Bewirtschaftet wird der provisorische Durchgangsplatz von der Gemeinde Thal selbst. Das Grundstück in Thal hat der Kanton bereits früher als fixen Platz ins Auge gefasst. Im Frühling 2009 wurde der Kantonsratsbeschluss über die Finanzierung von Durchgangsplätzen für Fahrende gefasst. Im Gebiet Fuchsloch hätten einfache Gebäude mit Toiletten und Duschen sowie eine Entsorgungsstelle entstehen sollen. Die Kosten von 1,2 Millionen Franken hätte der Kanton übernommen.Schon damals bot der Thaler Gemeinderat Hand und hiess das Projekt gut. Dies rief allerdings Einsprecher auf den Plan, die ein Referendum lancierten und eine Urnenabstimmung erzwangen. Mit 1183 Nein- gegen 1056-Ja-Stimmen wurde die Umzonung des Grundstücks und damit die Realisierung des Durchgangsplatzes schliesslich verhindert.Die Gemeinde Thal hat bereits Erfahrung mit Fahrenden. In der Vergangenheit hatten sich diese jeweils beim «Arena»- Areal oder im Industriegebiet an der Rietlistrasse auf Höhe Airport niedergelassen. Nach dem Nein im Mai 2014 gab es in der Gemeinde jedoch keinen Platz mehr für Fahrende.