Kurt LatzerEs sind bereits zwei Jahre, seit wegen der 6500 Quadratmeter Boden unmittelbar bei der A 14-Unterführung an der Schweizer Strasse verhandelt wird. Die österreichische Autobahn- und Strassenfinanzierungsgesellschaft (Asfinag) braucht das Land an der L 45, um die Autobahn-Anschlussstelle «Rheintal Mitte» zu bauen. «Wir haben bereits im Februar 2017 gesagt, für die Ortsgemeinde komme der Bodenverkauf nicht in Frage», sagte Bruno Spirig, Präsident der Ortsgemeinde Schmitter vor einem Jahr. Daraufhin hat die Asfinag 6500 Quadratmeter Boden zwischen Dornbirn und Wolfurt zum Tausch in Aussicht gestellt. Über den Bau von «Rheintal Mitte», den Bodentausch und den zu erwartenden Mehrverkehr beim Zollamt Schmitter wurde an der Bürgerversammlung 2018 teils heftig diskutiert.Gespräche nur bedingt koordiniertAn der Bürgerversammlung am Freitag, 22. Februar, in der Mehrzweckhalle Kirchenfeld, steht der Bodentausch im Schweizer Riet nicht auf der Traktandenliste. Der Grund hierfür ist kurz erklärt: «Es haben zwar immer wieder einmal Gespräche stattgefunden, etwas Konkretes gibt es allerdings nicht zu berichten», sagt Bruno Spirig, Präsident der Ortsgemeinde Schmitter. Ennet der Grenze gebe es verschiedene Ansprechpartner, das Land Vorarlberg und die Asfinag. «Ich habe den Eindruck, die Gespräche zwischen den beiden Parteien sind nicht besonders kooperativ», sagt der Ortsgemeindepräsident. Demnach haben die Verantwortlichen mit dem Bau der Autobahn-Anschlussstelle nicht so pressant? Spirig: «Die einen schon, die anderen nicht.» Die Haltung des Ortsverwaltungsrates Schmitter ist dieselbe wie 2017, ein Verkauf des Landes kommt nicht in Frage. Was aber ist, wenn die Bürgerschaft auch gegen den Tausch wäre? «Irgendwann würde man uns zwingen, das Land abzutreten. Andere Grundbesitzer, die kategorisch gegen den Verkauf ihres Bodens waren, stehen kurz vor der Enteignung», sagt Bruno Spirig. Wer nicht einlenkt, wird enteignetDie Ortsbürger hätten die Wahl: Man könne sich weigern, den Boden zu tauschen oder zu verkaufen und so die gute Stimmung riskieren. Das gute Verhältnis zum Land Vorarlberg und zur Asfinag ist für die Diepoldsauerinnen und Diepodsauer von Vorteil. Nicht zuletzt wegen der Entlastungsstrasse «Diepoldsau Süd», deren Planung in den nächsten Jahren konkreter werden soll. «Es ist meiner Meinung nach immer gut, Land mit einem Pächter drauf zu besitzen, egal ob in Papua Neuguinea oder anderswo», sagt Bruno Spirig, «da hat man regelmässige Einnahmen.»Die befürchtete Zunahme des Verkehrs über den Schmitter Zoll betreffend hat der Präsident eine klare Meinung. Bruno Spirig vermutet, die Entlastungsstrasse für das Gebiet rund um den Messepark Dornbirn bringe mehr Verkehr, vor allem aus der Schweiz. «Ich bin gespannt, wie viele Leute von unserer Seite die Strasse, die unabhängig von ‹Rheintal Mitte› gebaut wird, benützen, um im Nachbarland billig einzukaufen», sagt der Schmitter Ortsgemeindepräsident.«Rheintal Mitte» ab dem Jahr 2020 befahrbarDass der Bodenhandel zwischen Asfinag und der Ortsgemeinde Schmitter noch nicht unter Dach und Fach ist, ist sonderbar. Denn wie die Asfinag an einer Pressekonferenz im März 2018 verlauten liess, soll der Verkehr bereits Mitte 2020 auf dem neuen Autobahnanschluss rollen.Vergangenen Dezember war in Vorarlberger Medien zu lesen: «Der Baubeginn für die neue A 14 Anschlussstelle Rheintal Mitte zwischen Dornbirn-Süd und Hohenems ist abhängig von den Grundablösen. Frühestens 2019 kann gestartet werden.» Dem Anschein nach gibt es dieses Jahr zumindest mit der Ortsgemeinde Schmitter keine Einigung.