02.01.2020

Tanners Team steht vor Weltcup-Premiere

Das Bobteam Kuonen mit dem Lüchinger Anschieber fuhr im Europacup in Königssee nahe ans Podest. Dafür gibt’s einen Start in St. Moritz.

Von ys
aktualisiert am 03.11.2022
Bob Zum Abschluss der Europacup-Trilogie in Deutschland verpassten Michael Kuonen und Marco Tanner im Zweierbob als Vierte einen Podestplatz nur um 2 Hundertstelsekunden. Im Viererbob lief es weniger gut (Ränge 10 und 12).Dennoch gibt es nach der Enttäuschung von Mitte Dezember – der Nichtselektion für die zweite Rennwoche in Winterberg – wieder frohe Kunde für Tanner & Co.: Das Team Kuonen mit dem 25-jährigen Anschieber aus Lüchingen vertritt die Schweiz am Heim-Weltcup vom 1./2. Februar. Im Zweierbob mit weltcupreifen StartzeitenDie zwangsweise wettkampffreie Zeit vor dem Abstecher nach Königssee nutzten die Athleten zu intensivem Training und dazu, das von Verletzungen ausgedünnte Team zu komplettieren: Als Anschieber im Viererbob reiste der 23-jährige Sandro Michel vom Weltcup-Team Vogt mit nach Königssee. Aber im Viererbob läuft es dem Team Kuonen seit dem Podestplatz zum Auftakt in Lillehammer nicht mehr rund: In Altenberg kam Pilot Kuonen im grossen Schlitten mit dem Labyrinth nie zurecht. Trotz guten Startzeiten blieben deshalb nur bescheidene Klassierungen. «Im Viererbob fährt Michael die meisten Bahnen zum ersten Mal – anders als im Zweier, wo er schon letzte Saison überall startete», sagt Tanner. Zudem ist der grosse Schlitten – eben weil er grösser ist – schwieriger durch die Kurven zu zirkeln.Mit dem kleinen Schlitten sind die Startzeiten des Teams Kuonen – bestehend aus dem Piloten und Marco Tanner – noch besser: Drittbeste Zeit am Start im ersten und gar Bestzeit im zweiten Lauf. Mit 4,88 s stellten Kuonen/Tanner einen Wert auf, den auch im Weltcup nicht viele Teams erreichen.  Im Gegensatz zum 4er- läuft es mit dem 2er-Bob auch auf der Strecke recht gut. Namentlich im zweiten Lauf in Königssee, in dem Kuonen/Tanner bis zur vierten Zwischenzeit führten, im Ziel verloren sie eine Zehntelssekunde auf die Letten Melbardis/Dambis, die in beiden Läufen die beste Zeit aufstellten. «Wegen eines Fehlers, der mehr als einen Zehntel gekostet hat», sagt Tanner. In der Endabrechung lag das rumänische Duo auf dem dritten Platz nur 0,02 Sekunden vor Kuonen/Tanner. Der Ärger über das knapp verpasste Podest war aber kleiner als die Freude über die gute Leistung.Weltcup-Startplätze auf mehrere Teams verteilt Die Dezember-Europacups wurden von Swiss Sliding zu Qualirennen um Weltcup-Startplätze gemacht. Nach drei sehr unterschiedlichen Rennwochen folgten Diskussionen. Dabei traf der sonst konfliktträchtige Verband einen salomonischen Entscheid: Jedes Team erhält einen Weltcup-Einsatz. Kuonen & Co. dürfen sich am 1./2. Februar gar dem Heimpublikum in St. Moritz präsentieren.Vor der Weltcup-Premiere fürs Team – Tanner fuhr vor bald drei Jahren mit Beat Hefti im Weltcup – gibt’s noch eine Trainingswoche im Engadin. Am 18./19. Januar steht in Sigulda (Lettland) nochmals Europacup auf dem Programm. Für Tanner – im Europacup der beste Schweizer Anschieber – gibt’s vielleicht auch Weltcup-Einsätze mit anderen Teams. Wahrscheinlich ist, dass er eine Woche nach St. Moritz an seiner letzten Junioren-WM statt. Nächste Saison ist er als 26-Jähriger dem Junorenalter entwachsen.

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