10.03.2022

Tanken im Ausland wird attraktiv

Riesige Differenz beim Benzinpreis zwischen Schweiz und Vorarlberg: Doch auch dort dürften die Preise steigen.

Von Christoph Thurnherr/FM1 Today
aktualisiert am 02.11.2022
Der Krieg in der Ukraine verursacht Chaos auf der ganzen Welt und wirkt sich unter anderem auf die Benzinpreise aus. «Bei uns wurde der Liter Benzin heute auf einen Schlag 20 Rappen teurer», heisst es auf Anfrage von «FM1 Today» bei einer Tankstelle in der Stadt St. Gallen.Der Preis pro Liter ist da-mit bei 2.23 Franken – und er war schon vor diesem riesigen Sprung nicht gerade günstig. Die Fahrt zur Tankstelle ist derzeit besonders schmerzhaft und belastet das Budget noch mehr als sonst.Franken-Euro-Parität fördert EinkaufstourismusEine weitere Auswirkung des Kriegs: Der Euro sackt im Vergleich zum Franken stark ab. Dies, weil viele Anlegerinnen und Anleger angesichts der Krise Sicherheit suchen – und diese im Franken finden.Bereits jetzt wird angenommen, dass die Schweizer Nationalbank Massnahmen treffen musste, um den Euro zu stützen. Dieser war kurzzeitig weniger wert als der Franken, jetzt sind die beiden gleichauf. Dies könnte den Einkaufstourismus begünstigen, bestätigt Markus Bänziger, Direktor der Handelskammer St. Gallen-Appenzell, auf Anfrage: «Besonders wenn dieser Zustand anhält, dürfte der Einkaufstourismus zunehmen. Kurzfristig wird es eher keine Auswirkungen geben.»Betroffen davon seien nicht nur die grossen Detailhändler, sondern auch kleinere Läden – weil viele Kundinnen und Kunden dann wohl den ganzen Einkauf ins grenznahe Ausland verlagern. Kleinere Läden in Einkaufszentren beispielsweise würden so auch Kunden verlieren.Sprit im Vorarlbergviel günstigerEinen zusätzlichen Anreiz schaffen die derzeitigen Benzinpreise, etwa in Vorarlberg. In Hohenems, direkt an der Grenze, kostete der Liter Benzin am Dienstag 1.79 Euro – beziehungsweise Franken, denn die beiden sind ja gleich viel wert. Die Differenz zur Stadt St. Gallen betrug damit am frühen Dienstagabend unglaubliche 44 Rappen pro Liter. Nahe des Grenzübergangs im St. Galler Rheintal sind die Preise zwar mit 2.06 noch nicht so hoch wie in der Stadt, es sei jedoch eine Frage der Zeit, heisst es auf Anfrage von FM1 Today bei der Tankstelle. Bereits am Mittwochmorgen war mit einem gleichen Preisaufschlag wie in St. Gallen zu rechnen.Wann und wie sehr die Preise in Vorarlberg steigen, ist noch offen. Dass es dazu kommt, scheint jedoch sicher – denn auch die Österreicher Tankstellen zahlen wegen der steigenden Ölpreise mehr im Einkauf. Es gibt auch schon erste Tankstellen in Tirol, die mehr als zwei Euro pro Liter Diesel verlangen. Dieser kostete in Vorarlberg am Dienstag 1.89 Euro/Franken.

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