Die Vorbereitungsarbeiten für das Schweizer Memorial für die Opfer des Nationalsozialismus schreiten voran. In Bern soll ein zentraler Erinnerungsort entstehen, im Kanton St. Gallen bzw. im Rheintal ein Vermittlungs- und Vernetzungsangebot. Massgeblich unterstützt werden die Bemühungen um das Schweizer Memorial durch den Kanton St. Gallen. Am 10. und 11. Juni hat in St. Gallen eine Fachtagung mit rund hundert Teilnehmenden stattgefunden. Auch das Team aus Verantwortlichen und Mitarbeitenden der Sonderausstellung «1938 – 1945 im St. Galler Rheintal» im Museum Prestegg hat teilgenommen.
2025 jährt sich zum 80. Mal das Ende des Zweiten Weltkriegs. Obwohl die Schweiz von direkten Kriegsfolgen verschont blieb, haben die Kriegsjahre bei den Menschen tiefe Spuren hinterlassen, ganz besonders in den Grenzregionen wie dem St. Galler Rheintal. Der Krieg fand vor der Haustür statt – in Sichtdistanz. Die Sonderausstellung «1938 – 1945 im St. Galler Rheintal», die von August 2025 bis November 2026 im Museum Prestegg gezeigt wird, trägt dazu bei, das Wissen über den Zweiten Weltkrieg zu vertiefen und die Erinnerung an die Opfer dieses Krieges wachzuhalten. Sie regt zum Nachdenken über die Folgen von Krieg und Gewalt an und leistet einen Beitrag zu einem friedlichen Zusammenleben. Damit hat die historische Dimension des Themas einen aktuellen Bezug.
Die Herausforderungen des Rheintaler Alltags
Eine Sonderausstellung in zwei Teilen – «Alltag in der Kriegszeit» und «Rettende Schweiz? Fluchtversuche im Rheintal» – bildet den Kern des Projekts und vermittelt wichtige historische Zusammenhänge. Die Ausstellungen thematisieren das alltägliche Leben und die Herausforderungen der Menschen im Rheintal sowie die Geschichten der Fluchtversuche in die Schweiz. Die Ausstellung zum Thema Flucht wird vom Jüdischen Museum Hohenems kuratiert. Durch biografische Zugänge werden persönliche (Lebens-)Geschichten von Menschen aus der Region Rheintal erzählt, die den Krieg erlebt haben.
Begleitend zu den Ausstellungen werden spezielle Entdeckerhefte und Lehrmaterialien entwickelt, die es den Schülerinnen und Schülern ermöglichen, sich intensiv mit der Geschichte ihrer Region auseinanderzusetzen und die Relevanz für die Gegenwart zu erkennen. Die Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule in St. Gallen ist sichergestellt.
Das Projekt wird mit einer bedeutenden Summe aus dem Lotteriefonds des Kantons St. Gallen finanziert. Auch die Rheintaler Kulturstiftung, die Rheintaler Ortsgemeinden und die Peter- Heule- Stiftung haben ihre Unterstützung zugesichert.