Echt aussehende Steine aus Papier, die an durchsichtigen Schnüren befestigt, der Schwerkraft trotzend im Raum zu schweben scheinen, sind das Markenzeichen des 1946 in Feldkirch geborenen Grafikers, Malers und Bildhauers Johannes Ludescher. Die Hand dient ihm in seinem Schaffen als Massstab. Handgrosse Steine vergrössert er um das Zehnfache. So macht er aus etwas Kleinem etwas Grosses und aus etwas Schwerem etwas Leichtes. An dieser Form des Vorgehens interessiert ihn vor allem das Malerische sowie die Schwere des Materials, die er aushebelt.
Seit seinen Anfängen als freischaffender Künstler setzt sich Johannes Ludescher mit den Elementen Wasser und Stein auseinander. Anfangs entstanden vor allem Landschaftsaquarelle. Nach Vorlagen aus der Natur bildet er seit 1989 Steine nach. Für diese meist auf das Tausendfache vergrösserten Papiersteine überzieht er ein Gerüst aus Hasel und Bambus mit einer Haut aus Papier, die er anschliessend bemalt und perforiert. Durch diese Transformation erhält der unbeachtete Stein grosse Aufmerksamkeit. Die plane Fläche des Aquarells wandelt sich zu einem dreidimensionalen Objekt und spiegelt den Wunsch nach Einheit von Malerei und Körperlichkeit.
Die Vernissage finde am Freitag, 7. Februar, um 19 Uhr in den Räumen der Galerie Art dOséra an der Hauptstrasse 71 in Balgach statt und dauert bis 2. März. Öffnungszeiten sind jeweils samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung unter 079 349 24 75.