15.07.2019

Täglich frisches Gemüse im Garten ernten

In seinem Schrebergarten beim Schützenhaus in Rebstein hat sich Franz Konrad vor 40 Jahren sein persönliches Paradies erschaffen.

Von Susi Miara
aktualisiert am 03.11.2022
Susi MiaraFranz Konrad ist auf einem Bauernhof in der Steiermark aufgewachsen. Er verliess bereits mit neun Jahren sein Elternhaus und kam als Hütebub auf einen Bauernhof. «Dort habe ich auch die Liebe und Leidenschaft für die Natur entdeckt», sagt er. Er durfte dort eine Lehre als Huf- und Wagenschmied absolvieren, half aber auch während seiner Lehre auf dem Bauernhof mit. Später zügelte er nach Vorarlberg und arbeitete in Liechtenstein. Erst als er 1964 seine Frau kennenlernte, zog er in die Schweiz und arbeitete bis zu seiner Pensionierung bei der Firma FFA in Altenrhein.Gartenarbeit ist mehr als nur ein HobbyLeider konnte er seine Frau für die Gartenarbeit nicht begeistern. Heute noch macht er alles selbst, setzen, pflücken, putzen, rüsten, einkochen, einfach alles, was zu seinem geliebten Hobby gehört. «Ich freue mich, wenn ich zusehen kann, wie alles wächst und gedeiht», sagt er. «Vor allem aber weiss ich, dass mein Gemüse einwandfrei ist.» Der Salat und das Gemüse sind nicht gespritzt. Die Kartoffelernte reicht bis Februar, und sogar im Winter kann er Nüsslisalat aus seinem Treibhaus pflücken. Bereits Ende Juni konnte er die ersten Frühkartoffeln ernten. «18 Stück wuchsen an einer Pflanze», sagt er stolz. Er pflanzt vor allem Gemüse an, das er entweder einlagern oder einfrieren kann: Kartoffeln, Karotten, Bohnen, Sellerie, Zwiebeln, Zucchini. Meistens bleibt auch noch einiges übrig, das er dann gerne verschenkt.Die Saison im Garten von Franz Konrad beginnt bereits im März. Im Treibhaus werden Zwiebeln gesetzt und Karotten gesät. Auch Salat- und Kohlrabi-Setzlinge finden Platz in seinem Treibhaus. Bohnen, Gurken und Zucchini kommen am Schluss. «Wenn es zu kalt ist wachsen sie nicht», sagt er. Die erste Ernte holt er im April ein. Dann braucht er im Treibhaus wieder Platz für die Tomaten.Mit einer Fräse wird der Boden im Frühling für die neue Saison vorbereitet. «Für das Umstechen brauche ich keine Geräte», sagt Franz Konrad. Der grosse Garten wird von ihm von Hand umgestochen. Gemütlich wird es bei ihm auch nach der Arbeit. Sein Gartenhäuschen ist perfekt eingerichtet. «Wir haben auch im Winter schöne Stunden beim Jassen oder beim Fondue in der Hütte verbracht», sagt er. Ein Gaskocher, eine Solaranlage für das Licht, ein Stromaggregat für die Kaffeemaschine und ein Kühlschrank. Besonders stolz ist er auf sein Bio-WC. Mit Rindenmulch abgedeckt, gibt es keine schlechten Gerüche und alles kann kompostiert werden.Salben, Tinkturen und KräutersalzeMit Irma Gschwend hat er eine Vertraute gefunden, die mit ihm gemeinsam den Garten bewirtschaftet. Sie ist für Blumen und Kräuter zuständig. Daraus stellt sie Salben, Tinkturen und Kräutersalze her. Vor allem Ringelblumen, Johanniskraut und Kapuzinerkresse eignen sich da-für besonders gut. Schafgarbe, Silbermänteli und Harz eignen sich gut zum Räuchern.Leider ist die Ernte nicht jedes Jahr gleich ergiebig. Manchmal holt man weniger, ein anderes Mal wieder mehr heraus. Es ist die Natur, die es bestimmt. Setzt der Frost zu spät noch einmal ein, geht alles kaputt. Auch der Hagel kann wieder zerstören. Franz Konrad strahlt, wenn er über seinen Garten erzählt. «Ich bin draussen in der Natur. Als ich noch arbeitete, konnte ich hier immer sehr gut runterfahren.» Gärtnern ist für ihn wie Ferien. «Vermutlich werde ich noch mit dem Rollator im Garten herumstochern.»

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