24.11.2019

Tägeren-Projekt stösst auf viel Interesse

FC und Gemeinden riefen, die Bürger kamen – um zu erfahren, weshalb das Erneuerungsprojekt des Fussballclubs 6,5 Millionen kostet.

Von Remo Zollinger
aktualisiert am 03.11.2022
Dass Hunderte Bürgerinnen und Bürger aus Au und Berneck am Samstag auf den Fussballplatz kamen, zeigt: Die geplante Erneuerung der Anlage interessiert. Das Projekt (eigentlich sind es drei, siehe Kasten) kostet viel und die Neugier, wofür so viel investiert werden soll, ist bei vielen gross.Mitglieder des FC Au-Berneck 05 sowie Vertreter der beiden politischen Gemeinden und Ortsgemeinden führten die Besucher durch die teils maroden, fast 40-jährigen Räume und beantworteten Fragen.Grundtenor ist: «Es muss etwas gemacht werden»Gespräche mit Bürgern ergeben einen Grundtenor: Etwas müsse gemacht werden. Wie dies aussehen soll, beurteilen sie jedoch ganz unterschiedlich: Einige monieren, das Projekt sei zu umfangreich, zu teuer.Andere, unter ihnen Gabi und Edi Kunz, sagten: «Wenn etwas gemacht wird, dann etwas Richtiges, das auf längere Zeit hinaus Bestand hat.» Das Ehepaar schätzte die Einladung, um Gebäude und Plätze besichtigen zu können. Neu war ihnen das Projekt nicht, sie erfuhren aus den Medien und von der Gemeinde die Eckdaten – auch die Kosten. Der Betrag von 6,5 Mio. sei länger bekannt, die Gemeinde habe nichts verschwiegen. So sieht es auch Michele Milo: «Ich habe die Gesamtkosten schon vor dieser Veranstaltung erfahren», sagt er. Und: «Der FC setzt sich so stark für die Jugend ein, es ist höchste Zeit, dass diese Anlage umgebaut wird.»In der rosaroten Zeitung der IG Au-Heerbrugg war kürzlich zu lesen, die Gemeinde habe unzureichend über die Kosten der Tägeren-Projekte informiert. Diese Ansicht teilen die befragten Bürger nicht.Aber es ist erkennbar: Die IG- Zeitung hat viele Auerinnen und Auer sensibler gemacht. Viele bevorzugen es, ihre Meinung nicht öffentlich zu äussern – besonders Kritik an den Kosten, der Gestaltung oder der «verhältnismässig kleinen Beteiligung der Gemeinde Berneck», wie jemand sagte. Auch die Anzahl (zehn) geplanter Kabinen sei etwas gar gross. Dem widerspricht Oliver Bachmann vom FC: «Heute dürfen Trainer nicht mehr mit den Buben duschen, zudem hat unser Verein 20% weibliche Mitglieder, die separat duschen müssen.»Ebenfalls beantwortet ist die Frage, weshalb der Tennisclub sich der Erneuerung nicht gleich angeschlossen hat. Guido Widrig, Präsident des TC Au: «Wir waren ins Projekt einbezogen, als der FC uns fragte, ob wir mehr Platz bräuchten. Wir haben aktuell jedoch weder zu wenig Platz noch sonst einen Bedarf nach einer Erweiterung.»Kasten:Wer bezahlt was?Die drei Erneuerungsprojekte erreichen den Kostenumfang von 6,5 Mio. Franken. 4,6 Mio. sind für die Erstellung des neuen Garderobengebäudes vorgesehen, 1,5 Mio. kosten die Verschiebung und Erneuerung des Hauptplatzes, 0,4 Mio. der Umbau des bestehenden Gebäudes und der Parkplätze. Gemäss Unterlagen sieht die Finanzierung so aus: 3,6 Mio. werden von der Vorfinanzierung durch die Gemeinde Au bezogen, 720000 Fr. aus Eigenleistungen des Vereins und Sport-Toto-Beiträgen. Eine Million soll die Gemeinde Berneck als Investitionsbeitrag beisteuern, 1,18 Mio. die Gemeinde Au. Über die letzten beiden Beträge wird voraussichtlich im Mai 2020 an der Urne abgestimmt. (rez)

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