Über 150 Einspracheberechtigte wehrten sich gegen die Antenne – und verbuchten vor wenigen Wochen einen ersten Erfolg. Der Gemeinderat von Au-Heerbrugg entschied, das Baubewilligungsverfahren zu sistieren.Auch Fachleute könnten sich irren, meinte der Rat. Die Coronakrise habe dies ebenso gezeigt wie der Einsatz von Asbest. Vor dem Ausbruch der Pandemie habe es geheissen, das Virus sei nicht gefährlicher als eine normale Grippe, und der Einsatz von Asbest wurde 1990 in der Schweiz nach fleissigem Gebrauch verboten.Wie konventionelle Antennen behandelnSwisscom ist mit dem Sistierungsentscheid nicht einverstanden und hat deshalb Rekurs eingelegt. Das Telekommunikationsunternehmen will vorwärts machen, obschon eine Vollzugshilfe für Mobilfunkantennen erst erarbeitet wird. Der Bundesrat hat das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) erst vor drei Monaten beauftragt, eine solche, für 5G-Technik einsetzbare Vollzugshilfe vorzulegen.Die Swisscom-Medienstelle schreibt dazu: Das Uvek und das Bundesamt für Umwelt (Bafu) hätten «klar dargelegt, dass adaptive Antennen bis zum Vorliegen der Vollzugshilfe des Bafu wie konventionelle Antennen behandelt werden müssen». (Adaptive Mobilfunkantennen verfügen über viele einzeln ansteuerbare Antennenelemente, die es ermöglichen, gleichzeitig verschiedene Benutzer mit verschiedenen Sendekegeln von unterschiedlicher Sendeleistung zu versorgen.)Baugesuche könnten also rechtskonform bewilligt werden, meint die Swisscom. Zwar gebe es noch keine offizielle Messempfehlung für 5G, doch könnten 5G-Signale schon heute mit geeigneten Messgeräten nach dem Stand der Technik gemessen werden, was das Bafu auch so kommuniziert habe. Die realen Feldstärken würden von diesen Messmethoden sogar überschätzt.Datenmenge steigt mit jedem JahrAuf dem Mobilfunknetz wür-den Jahr für Jahr deutlich mehr Daten übertragen, hält die Swisscom fest. Entsprechend sei das Netz stetig zu modernisieren und auszubauen, wobei neue Anlagen nur dort gebaut würden, wo sie wirklich nötig seien.Je besser der Empfang eines Smartphones oder anderen Gerätes sei, desto schwächer sende es und desto tiefer sei die Strahlenbelastung, der ein Nutzer durch das eigene Gerät ausgesetzt sei.