04.09.2021

Svar prüft Zertifikatspflicht

Wegen der steigenden Coronafallzahlen verschärfen die Kliniken und Spitäler ihre Regeln für Besucher.

Von Jesko Calderara
aktualisiert am 03.11.2022
Jesko CalderaraNoch wartet der Bundesrat zu. Aufgrund der steigenden Fallzahlen könnten die Coronamassnahmen aber schweizweit verschärft werden. Um eine Überbelastung des Gesundheitssystems zu verhindern, ist die Einführung der Zertifikatspflicht in der Gastronomie weiterhin ein Thema. Die Spitäler und Privatkliniken im Appenzellerland haben auf die neuste epidemiologische Lage bereits reagiert. So gilt in der Hirslanden Klinik am Rosenberg in Heiden seit rund zehn Tagen wieder ein Besuchsverbot. «Damit möchten wir vermeiden, dass durch den markanten Anstieg von Coronakranken das Virus eingeschleppt wird», sagt Christina Fenyödi, Leiterin Marketing und Kommunikation der Hirslanden Klinik am Rosenberg. Auf die Lösung Covid-Zertifikat wurde bewusst verzichtet. Der Aufwand, alle Besucher zu kontrollieren, wäre nicht zu bewältigen, sagt Fenyödi.Die Patientinnen und Patienten der Hirslanden Klinik können ihre Angehörigen nur in Ausnahmefällen empfangen. So dürfen beispielsweise Eltern von Minderjährigen im stationären Aufenthalt ihre Kinder weiterhin besuchen. Dies trifft auch für Bezugspersonen zu, welche demente Patienten betreuen. In beiden Fällen wird ein gültiges Covid-Zertifikat erwartet. Sprich: Die Besucher müssen geimpft, genesen oder negativ getestet sein. Ansonsten könne der Zutritt verweigert werden, heisst es auf der Website der Klinik.Besuchsverbot isteine OptionAuch beim Spitalverbund Appenzell Ausserrhoden (Svar) ist ein Besuchsverbot ein Thema. «Unser Krisenstab beobachtet und bewertet die Situation täglich neu», sagt Alain Kohler, Leiter Marketing und Kommunikation des Svar. Entsprechend sei die Wiedereinführung neuer Besuchseinschränkungen bis hin zu einem Verbot mögliche Optionen.Weil die Fallzahlen im Sommer niedrig waren, hat der Svar die Einschränkungen zurückgefahren. Zurzeit gelten für Patientenbesuche im Spital Herisau und im Psychiatrischen Zentrum nebst den obligatorischen Hygieneregeln die Maskenpflicht sowie weitere Regelungen innerhalb der Spitalräumlichkeiten. Weil im Spital Herisau wieder mehr Covid-Patienten behandelt werden, werden gemäss Kohler diese Massnahmen wahrscheinlich angepasst. Im Vordergrund steht dabei das Covid-Zertifikat. In Anbetracht der Entscheide der umliegenden Spitäler werde die Zertifikatspflicht derzeit geprüft und mit hoher Wahrscheinlichkeit bald eingeführt, sagt Kohler. Dies auch im Hinblick auf die geplanten Massnahmen des Bundesrates sowie aufgrund der neusten Empfehlungen des Nationalen Zentrums für Infektionsprävention.Kein Zulass mehr für GetesteteAuch das Schutzkonzept für Svar-Mitarbeitende wird laufend den neusten Erfahrungen angepasst, wie Kohler betont. «In einer Gesundheitseinrichtung gelten aber per se strenge Schutzmassnahmen.» Dazu kommen die Impfungen. Wie hoch die Impfquote über den gesamten Svar hinweg ist, lässt sich gemäss Kohler nicht genau sagen. Beim Pflegepersonal und den Ärzten, die im Spital Herisau auf der Intensivstation arbeiten, liegt dieser Wert bei 80 beziehungsweise 100 Prozent. Bereits eine strenge Praxis während der Coronapandemie kennt die Berit Klinik in Speicher. Unter anderem werden alle ungeimpften Patientinnen und Patienten vor dem Spitaleintritt getestet. Für Besuche ist abgesehen davon ein Nachweis über die Impfung oder Genesung erforderlich. Eine weitere Option für den Zutritt zur Klinik war bis anhin ein negatives PCR- oder Antigen-Testergebnis. Nun wird die Praxis verschärft, wie Berit-Direktor Peder Koch auf Anfrage bestätigt. So gilt künftig nur noch die 2-G-Regel. Wer jemanden besuchen will, muss demnach geimpft oder genesen sein. Pro Patient sind allerdings nur zwei Besucher für maximal zwei Stunden erlaubt.

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