03.10.2022

Surrealismus interessiert sich fürs Unterbewusste

Die Künstlerin Michaela Rohrer aus Berneck entführt die Besucher im Stellwerk in eine Traumwelt der Sinne.

Von pd
aktualisiert am 02.11.2022
Auf grossen Bildtafeln spielt sie mit unseren Wahrnehmungen. In den Werken erkundet sie der Reihe nach Tasten, Sehen, Hören, Riechen und Schmecken. Es sind die fünf Sinne, die uns die Welt vermitteln.  Michaela Rohrers Bilder sind surrealistisch. Der Surrealismus interessiert sich für das Unterbewusste, für Träume, Magie und Symbolik. Michaela Rohrer ist fasziniert davon. Vor allem der belgische Surrealist René Magritte beeindruckt sie, aber auch die magischen Welten eines Salvador Dalí. In diesem Sinn kann man Michaela Rohrer als moderne Surrealistin bezeichnen. Statt mit dem Pinsel arbeitet sie zeitgemäss mit dem Computer, zeichnet mit der Maus. Die Künstlerin hat ein Diplom in 3D-Visualisierung und Animation. Versiert inszeniert sie collagenartig Wortspiele, Erfindungen, aber auch einiges aus der Kunstgeschichte in die vielfältige Serie der fünf Sinne. Da ist einiges zu entdecken. So symbolisiert eine Trommel auf einem Fell sinngemäss das Trommelfell. Wer entdeckt beim «Hören» Vincent van Gogh und warum? Oder was bedeutet der David von Michelangelo in einem Werk? Fragen über Fragen, Rätsel, in die uns die Künstlerin verstrickt. Alles ganz im Sinn des geheimnisvollen Surrealismus’.[caption_left: (Bild: Michaela Rohrer)]Immer ist das Gehirn abgebildet, auf jedem dieser Sinn-Bilder. Damit zeigt uns Michaela Rohrer, dass schliesslich das Gehirn die Realität erschafft. Es zimmert aus den sinnlichen Eindrücken eine sinnstiftende Welt zusammen. Es ist die Schaltzentrale, der Ort des Selbst in Kontakt mit der Welt. Um dies zu zeigen, irritiert die Künstlerin. So verliert man für einen Moment den scheinbar sicheren Boden der Realität. Wir erfahren eine andere Realität, die uns symbolisch die Welt erklärt. Michaela Rohrer interessiert sich für Naturwissenschaft. Was ist die Welt, wer bin ich und wie nehme ich mich und die Welt wahr? Das sind Fragen, die sich die Künstlerin stellt und die sie visualisieren möchte. Es sind durchaus philosophische Fragen, die sie sich stellt. Realismus und Traum will sie miteinander verschmelzen. Präsent sein, im Augenblick leben, der Weg als Ziel und die Vielfalt des Lebens geniessen. Dies sind erste Antworten, die die Künstlerin für sich gefunden hat.Die ausgebildete Fotografin zeigt auch Fotografien. Hier interessiert sie sich vor allem für Geschichten. Aber auch, ob die Fotografie anders «sieht» als das Auge? Der berühmte Fotograf Hans Finsler fragte nach den Gesetzen der Dinge, die er fotografierte. Dies interessiert auch die Fotografin Michaela Rohrer. In der Ausstellung taucht man ein in rätselhafte Bilder, Animationen, Fotografien einer Künstlerin, die sich für tiefsinnige Fragen interessiert, die alle angehen. Ausstellung in der Galerie Stellwerk, Aechelistrasse, Heerbrugg. Vernissage: Freitag, 7. Oktober, 19 Uhr. Vom 7. bis 16. Oktober ist die Ausstellung zu sehen am Freitag, 18 bis 20 Uhr, sowie am Samstag und Sonntag, jeweils 14 bis 18 Uhr.

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