25.06.2019

Superbike-WM kam zu früh

Motorrad-Ass Dominic Schmitter erlebte bei den Rennen der SBK-Superbike-WM in Misano ein ernüchterndes und frustrierendes Wochenende. Seine verletzte Hand hielt den Strapazen noch nicht stand.

Von Gerhard Huber
aktualisiert am 03.11.2022
Gerhard HuberDas war wohl nichts für Dominic Schmitter, Schweizer Meister bei den Superbikes an diesem Race-Weekend in Misano bei Rimini. Mit einer Wildcard bekam er die Startberechtigung für die dort stattfindenden Läufe der Superbike-WM. Und vom Team iXS Racing powered by Yart ein kompetitives Motorrad unter die schlanke Figur geschoben. Schmitter traute sich ein Antreten zu, obwohl er sich am 19.AABB22März bei Tests im spanischen Cartagena drei Trümmerbrüche, einen Gelenkbruch, sowie drei gerissene Sehnen in der rechten Hand zugezogen hatte.Trotz lädierter Hand in Dijon gewonnenDenn trotz der lädierten Hand konnte der Altstätter schliesslich kürzlich in Dijon wieder zwei Läufe zur Schweizer Meisterschaft gewinnen und bei der stark besetzten IDM in Oschersleben die Ränge zwei und fünf belegen. Doch ein SBK-taugliches Superbike ist ein ganz anderes Kaliber als die seriennahen Motorräder in der SM und IDM, wie der Rheintaler Motorradcrack schmerzhaft erfahren musste. Die Hände werden durch den höheren Kraftaufwand stärker belastet.«Die ganzen Platten, die die zertrümmerten Knochen zusammenhalten, sind in der rechten Mittelhand, dort ist es mega eng», berichtet ein zwar ernüchterter, aber dennoch positiv eingestellter Dominic Schmitter. «Wenn ich hart bremste mit den in der SBK verwendeten Brembo-Bremsanlage, dann schwoll die Hand mit der Zeit an, weil es mir bei jedem Bremsvorgang die Nerven abdrückte. Alles wurde taub und gefühllos.»Erstmals mit diesem Bike im RegenDazu kam beim ersten Lauf am Samstag, dass es in Misano zeitweise wie aus Kübeln vom Himmel heruntergoss.Der 25-Jährige sass beim Start zum überhaupt ersten Mal bei nasser Strecke auf diesem bärenstarken Bike mit einer brutalen Kraftentfaltung. Er musste aber bald erkennen, dass mit einer gefühllosen Hand unter diesen Bedingungen nichts zu holen war und stellte seine Yart-Yamaha in den Boxen ab, um nicht sinnlos einen Sturz zu riskieren.«Ich musste das machen»Beim Sprintrennen am Sonntag zeigte er dann in einem lang andauernden Kampf mit dem japanischen Spitzenpiloten und früherem WM-Lauf-Sieger Ryuichi Kiyonari auf einer Werks-Honda seine Qualitäten. Sieben Umläufe hindurch wurde Rad an Rad und Schulter an Schulter gekämpft.Erst drei Kurven vor Schluss musste er den Japaner vorbeilassen und sicherte sich noch Rang 16 unter 21 gestarteten Fahrern. Nach diesem Heat war seine rechte Hand stark angeschwollen und mit Blasen übersät, sodass an einen Start im Hauptrennen nicht mehr zu denken war. «Unterschätzt habe ich das Ganze nicht, ich habe mich gut auf diesen Einsatz vorbereitet. Aber es kam anders. Ich habe auf das Beste gehofft. Alles war organisiert und vorbereitet, ich musste das machen.» Wenigstens habe er sich wieder einmal in der SBK-WM zeigen und in Erinnerung bringen können.

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