Südostasiatische Lebensfreude

Max PflügerVon Freitagabend bis gestern Sonntag herrschte auf dem Rathausplatz ein buntes exotisches Treiben. Jirasa Allenspach, die Seele des Festivals, hat wiederum keine Mühen gescheut, im Rheintal einen bunten Anlass zu präsentieren. Und das ist ihr gelungen. Das Festival stiess denn auch auf ein recht grosses Interesse und wurde gut besucht. Nur am späteren Samstagabend leerte sich der Festplatz unvermittelt rasch. Denn ein heftiger Wolkenbruch machte dem Treiben ein allzu frühes Ende. Geselligkeit, Musik und Tanz waren der eine Pfeiler des Festes.Dem Auge gefielen die vielen anmutigen und bunt gekleideten fröhlichen Thailänderinnen, der reiche Blumenschmuck und die kunstvoll geschnitzten Wassermelonen, Rettiche und Rüben. Reizend auch die aus Blättern des Pandans geknüpften Rosenblüten. Der dritte, bedeutende Pfeiler waren die schmackhaften und würzigen thailändischen Speisen und exotischen Früchte. Ein Blick auf das interessante Angebot: Zum Beispiel «Yum Wun Sen Seafood» (Glasnudelsalat mit Shrimps, Miesmuscheln und Tintenfisch), «Pad Ka prao Kai» (gebratenes Poulet mit Thai-Basilikum), «Panang Nua» (Rindfleisch mit Panang Curry und Gemüse) oder «Kung Pan Aoi» (Garnelen in Zuckerrohr gewickelt). Die Speisen klangen nicht nur fremd, sie schmeckten auch etwas anders als Ribel. Aber immer lecker, lecker. Im Angebot waren sogar gebratene Heuschrecken. Da zuzubeissen brauchte doch wohl für manchen etwas Mut und viel Entdeckerlust. Doch die Insekten waren ganz hervorragend gewürzt und schmeckten ausgezeichnet. Ein Versuch hat sich gelohnt.Buddhistische Traditionen kennen lernenAm Sonntagmorgen konnten die Rheintaler am Thaifest mit aktivem buddhistischem Glaubensleben und Traditionen Bekanntschaft machen. Und am Nach­mittag genoss man noch einmal das gemütliche Beisammensein, thailändisches Markttreiben, Musik- und Tanzdarbietungen.Der gesamte Erlös des dreitägigen Festes kommt Kindern im Rheintal und in Thailand zugute. Denn das Thai-Festival ist nur ein kleiner Aspekt des kulturellen Engagements von Jirasa Allens­pach. Die gebürtige Thailänderin ist Gründerin der in Altstätten tätigen Thai-Kulturschule Rheintal, die Kindern mit thailändischen Wurzeln, Müttern oder Vätern die Sprache, die Lieder und das Brauchtum ihrer fern­östlichen Heimat näherbrin­- gen und erhalten will. Und für diese Schule ist der Erlös bestimmt. Ausserdem spendet Jirasa Allenspach daraus regelmässig auch an notleidende Dorfschulen in Thailand.