Kurt LatzerDie Aufgabe, denen sich die angehenden Landschaftarchitekten seit gestern stellen, ist knifflig. Unter Berücksichtigung aller zur Verfügung stehenden Daten müssen sie in der Region zehn bis zwölf mögliche Standorte für Deponien der Typen A und B suchen. A steht für sauberes Aushubmaterial, B für Aushub, der mit Ziegeln, Beton und anderem Bauschutt belastet ist (Inertstoffe).Mit von der Partie waren gestern Rolf Huber, Gemeindepräsident von Oberriet, Peter und Jürg Dietsche, Geschäftsleitung der Robert König AG, Tenisng Gammeter, Zuständiger für die Deponieplanung im Kanton St. Gallen, Hansjörg Sieber, Inhaber der Sigmund Sieber AG, Diepoldsau, und Andreas Mathieu, Projektleiter im Verein St. Galler Rheintal.Volumen von etwa 15 CheopspyramidenBereits bei der Vorstellung der Aufgabe im Theorieraum des Oberrieter Werkhofes bekamen die Studierenden einen Einblick in die für Deponien im Rheintal schwierigen Bedingungen. Naturschutzgebiete, tiefe Torfböden, Wasserschutzzonen sind nur einige Orte, die sich fürs Lagern von Aushub nicht eignen. Auch die Grösse des zu eruierenden Deponiestandortes müssen die Studenten berücksichtigen.«Wir gehen von einem Fassungsvolumen von mindestens 600000 Kubikmetern Aushubmaterial aus, besser wären über eine Million Kubikmeter», sagte Thomas Oesch. In der Schweiz fallen pro Jahr etwa 40 Millionen Kubikmeter Aushubmaterial an. Laut Oesch entspreche dies dem Volumen von etwa 15 Cheopspyramiden.Nach der Einleitung in die Thematik besichtigten die 56 Studentinnen und Studenten die grösste Deponie im Rheintal, die knapp dem Volumen einer der grössten Pyramiden entspricht. «Auf der Deponie ist Platz für zwei Millionen Kubikmeter Material. Im hinteren Teil seien Inertstoffe gelagert, im vorderen Bereich sauberer Aushub», sagte Peter Dietsche, Geschäftsführer der Robert König AG, die zwei weitere Deponien in der Region führt.Die angehenden Landschaftsarchitekten erfuhren bei Dietsches Ausführungen, warum die Zeit drängt, neue Deponiefläche zu finden. «Im Unterkobel ist die Kapazitätsgrenze beinahe erreicht», sagte Dietsche.Nicht viel Zeit für anspruchsvolle AufgabeMehr über die geologischen, ökologischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten in der Region erfuhren die Studierenden am Nachmittag. Neben anderem spielen auch diese Punkte bei der Suche nach einem Deponiestandort eine sehr wichtige Rolle. Viel Zeit für die Suche nach dem idealen Lagerort für Aushub haben die Hochschulabsolventen nicht. Das Ergebnis der Arbeit soll am 31. April präsentiert werden.