STV Au auf der Bühne: Prickelnd wie ein Tag mit Pippi

Die richtigen Zutaten vorausgesetzt, verderben selbst viele Köche den Brei keineswegs. Das STV-Unterhaltungsprogramm mit dem Titel «Welt der Bücher» war ein Gemeinschaftswerk, dem eine grosse Power innewohnte. Insofern wäre der Namenszusatz der einheimischen «pAUer»-Leichtathletiktalente auch für den Verein als Ganzes passend.Die Lust auf mehr hatte gute GründeDie Sujets entstammten der Literatur. Der Nachwuchs verkörperte Figuren wie Lukas, den Lokomotivführer, Lucky Luke oder Asterix; die Grossen rissen das Publikum etwa als Bergführer so tänzerisch und schalkhaft mit, dass eine Zugabe gefordert wurde. Auch andere Darbietungen wurden auf Wunsch leicht verlängert.Solche Lust des Publikums auf mehr lag in der Farbenpracht und Kraft der Inszenierungen begründet. Alle Nummern waren üppig ausgestattet, strotzten vor Ideenreichtum und der Liebe zum Detail. Für Harry Potters Auftritt war ein Zug gestaltet worden, Aladdin und seine Kameraden kamen passend orientalisch daher, mit Requisiten und Kostümen wurde nicht gegeizt. [caption_left: Fliegende Besen im Einsatz. – Die Fitnessriege und das Team Aerobic hatte Spass mit Harry Potter.]Das Publikum erlebte einen schönen Abend, der so prickelnd war wie ein paar Stunden mit der selbstbewussten Pippi Langstrumpf.Sticheleien beleben die FreundschaftWie es sich für einen solchen Anlass wahrscheinlich gehört, wurde auch nachbarschaftlich gestichelt.Als Sherlock Holmes nach der Besichtigung des (von vielen Turnerfüssen verunreinigten) Tatorts den Zeugen sah, hiess es keck: «Da isch en Bernecker, dä chömmer nöd bruche.»Auch das fröhliche Quartett, das die Pausen zwischen den einzelnen Nummern mit gut dargebotenen Sketches adelte, machte mit: «Du hüülsch wia so en Bernecker, wenn en im Basketball besieg», meinte der einzige Mann in der Runde.Einbezogen wurde ausser dem geschätzten Nachbardorf das Publikum – sei es, indem zur «Weihnachtsgeschichte» ein paar Geschenksäckli verteilt wurden oder einzelne Zuschauerinnen und Zuschauer nach ihrem Lieblingsbuch gefragt wurden.Auch mal ein Buch zur Hand nehmenDer Turnverein trieb einen beachtlichen Aufwand, überzeugte mit seinem diesjährigen Suuserfest auch choreografisch, erwies sich turnerisch - bei aller Lockerheit - als gewohnt leistungsfähig und hatte das Corona-Schutzkonzept so umgesetzt, dass alles rasch und reibungslos vonstatten ging.Auf diesen Text bezogen, sind wir nun da angelangt, wo der STV Au in seinem Video mitteilen würde, dass es fertig sei, was spasseshalber so geschah: «Tee End.» Da ist es gut, ging die Empfehlung, in der nächsten Zeit auch mal ein Buch zur Hand zu nehmen, nicht vergessen.