12.08.2021

Strom aus Windkraft gewinnen

Schüler aus Wolfhalden erstellten im Werkunterricht Windräder, um dereinst ihre Handyakkus damit aufzuladen.

Von Benjamin Schmid
aktualisiert am 03.11.2022
Benjamin Schmid24 Schülerinnen und Schüler der ersten bis dritten Sekundarstufe erstellten während des Werkunterrichts von Lukas Tobler und Philipp Halter acht Windräder. In Dreiergruppen tüftelten die Jugendlichen 13 Wochen lang an den Stromerzeugern herum. Als Generator wurde ein Nabendynamo (Fahrraddynamo) verwendet. «Die Lernenden haben den Dynamo in der Nabe des Windrades verbaut», erklärt Philipp Halter, «wenn es sich dreht, erzeugt das Windrad Strom.» Der Strom wird vom Generator über ein Kabel im Mast nach unten geführt. Dort befindet sich eine Buchse. An diese lässt sich ein Gleichrich-ter mit Spannungswandler anschliessen. Dieser verwandelt die 6-Volt-Wechselspannung des Dynamos in 5-Volt-Gleichspannung, welche an die USB-Buchse abgegeben wird. «Ein einzelner Windgenerator produziert genügend Strom, um ein Handy oder eine Powerbank mit Naturstrom zu versorgen», sagt der Lehrer.Sturm setzt ein jähes Ende«Schon lange beschäftigte mich die Idee, ein Windrad zu bauen», sagt Philipp Halter. Was ursprünglich für den eigenen Garten gedacht war, fand schliesslich den Weg in die Schule. Den Plan für Halters Windradmodell lieferten die Bücher von Günther Hacker. Der Deutsche beschäftigt sich schon seit über 20 Jahren mit dem Thema Windkraft.Im Winter starteten die Arbeiten im Werkunterricht. Die Lernenden bekamen die Anleitung in Form eines Dossiers. Jedes Team musste die auszuführenden Arbeiten vor Arbeitsbeginn verteilen. «So konnte jeder Lernende Arbeiten übernehmen, die seinen Fähigkeiten entsprachen», sagt der Lehrer. Während mehrerer Wochen wurde gesägt, gefeilt, gebohrt und geschraubt. Obwohl die Arbeiten gut voranschritten, wurde die Zeit gegen Ende knapp. «Die ursprüngliche Idee bestand darin, den neuen Windpark im «Wolfsblick» pünktlich zum 1. April als neuen Stromlieferanten in der Gemeinde vorzustellen», erklärt Philipp Halter. Dummerweise sei der Einsendeschluss für Beiträge ein paar Tage vor der Fertigstel-lung des Windparks gewesen, weshalb die Chance auf einen gelungenen Aprilscherz vertan war.Später wurden an verschiedenen Standorten rund um das Schulhaus vier Windräder befestigt. Nach vielversprechendem Start, setzte ein Sturm zwei Windrädern ein jähes Ende. «Aktuell sind nur noch jene zwei Windräder in Betrieb, die einen weniger exponierten Standort haben», sagt Philipp Halter.Für die beiden Werklehrer steht fest, dass das aktuelle Modell technisch überarbeitet und den hiesigen Wetterbedingungen angepasst werden muss. Die ramponierten Windräder liegen derweil in der Werkstatt und warten auf deren Reparatur. «Der Gedanke «Naturstrom made in Wolfhalden» ist immer noch in den Köpfen», sagt Philipp Halter, «die definitive Umsetzung muss allerdings noch etwas vertagt werden.»

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