15.09.2021

«Strahlung vom Handy ist grösser»

Die Swisscom und die Gemeinde informierten über den geplanten Ausbau des Mobilfunknetzes in Diepoldsau.

Von ys
aktualisiert am 03.11.2022
Gemeindepräsident Roland Wälter hatte mehr als 25 Diepoldsauerinnen und Diepoldsauer zum Informationsanlass erwartet. «Wir reden heute unter 3G-Bedingungen über 5G», sagte Wälter.Zuerst umriss er kurz, was die Swisscom auf der Rheininsel plant. «Fast jede Person besitzt ein Handy, der Bedarf und die Ansprüche ans Mobilfunknetz steigen stetig.» Swisscom-Projektleiter Jakob Meier ergänzte: «Diepoldsau schwächelt. Mit dem geplanten Um- und Ausbau wird die Versorgung sehr gut.»Weiterentwicklung einer bisherigen TechnologieVier Antennenstandorte gebe es zurzeit in Diepoldsau. Geplant sind zwei weitere Sendemasten, und zwar bei der Firma Greiner Packaging (Industriestrasse) sowie im Industriegebiet Güeter Wildenau auf dem Grundstück von Jörg Frei. Zudem soll die bestehende Anlage beim Zollamt um- und ebenfalls aufs 5G-System aufgerüstet werden.Das Bewilligungsverfahren sei anspruchsvoll, sagt Wälter. Momentan liegt das Baugesuch bei der Gemeinde, das kantonale Amt für Umwelt hat grünes Licht gegeben. Das Plan- und Auflageverfahren mit 14-tägiger Einsprachefrist dürfte gemäss Wälter Ende Oktober durchgeführt werden. Martin Simon vom kantonalen Amt für Umwelt erklärte die Bemessungsgrundlagen der Strahlenbelastung, und wie diese kontrolliert wird.Susanne Buntefuss, Expertin Mobilfunk & Umwelt Swisscom, referierte darüber, was 5G ist, nämlich: «Die Weiterentwicklung einer bisher genutzten Technologie.» Wie beim Automotor, der in den letzten 20 Jahren auch umweltfreundlicher geworden sei. Der Datenkonsum sei letztes Jahr um 29 % gestiegen, die Swisscom habe das Netz aber nur um 5 % ausbauen können. «Der Datenstau ist absehbar», sagte sie, auch wegen grosser Opposition gegen 5G: «Dabei sind die in der Schweiz bewilligten Frequenzen tiefer als die Frequenzen vom WLAN zu Hause.» Martin Simon zitierte eine Studie, wonach 90 % der Strahlung von der Nutzung des Mobiltelefons ausgingen. 5G sei präziser als bisherige Technologien: Wie ein Spotlight gegenüber einem Flutlicht.» Zudem sinke der CO2-Ausstoss pro übertragener Dateneinheit um 85 Prozent.Im Saal war man verblüfft darüber, dass sich die meisten grösserer Belastung aussetzen als durch 5G zu befürchten ist. Wälter sagt dazu: «Das ist auch in anderen Bereichen so: Viele beklagen sich über die Zunahme des Verkehrs, fahren aber allein im Auto.»

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