02.07.2020

Stopp für Tempo-30-Zone

Der Auer Gemeinderat wird das Projekt einer Tempo-30-Zone im Gebiet Blattacker nicht weiterverfolgen.

Von Andrea C. Plüss
aktualisiert am 03.11.2022
Wegen eines Verfahrensfehlers, der dem seinerzeitigen Gemeinderat im Jahr 2011 unterlaufen war, müsse das Projekt einer Tempo-30-Zone im Gebiet Blattacker neu aufgegleist werden, hatte das Verwaltungsgericht im Juni 2019 entschieden. Nach wie vor gebe es eine Einsprache, die «nicht wegzubringen ist», deshalb werde man das Projekt nicht weiterverfolgen, so der Gemeindepräsident, sondern lediglich an vier neuralgischen Kreuzungsbereichen verengende Massnahmen umsetzen. Gegen den Entscheid des Verwaltungsgerichts juristisch vorzugehen, habe wenig Aussicht auf Erfolg. Die sich über Jahre hinziehende Auseinandersetzung mit den Vorstellungen und Wünschen der Einsprecher, zuletzt noch Klaus Burkhardt, scheint damit vorerst ein Ende gefunden zu haben.Zentrumsentwicklung:«Es läuft da nichts»Am ersten Informationsanlass nach den coronabedingten Versammlungsverboten orientierte Gemeindepräsident Christian Sepin über den Sachstand verschiedener Gemeindeprojekte. Ins Stocken geraten ist das Projekt eines neuen Verwaltungsgebäudes mit Tiefgarage im Auer Zentrum. Zwar sei der Planungskredit gesprochen, aber es fehle der Gemeinde noch ein Grundstück, das für die Projektplanung von Bedeutung sei. «Es läuft da zurzeit nichts», so Sepin.Gegen das Bauvorhaben der Firma Locher Bewehrungen AG auf der Wiese gegenüber den SFS-Gebäuden ist eine Einsprache hängig, die eine Stellungnahme des Kantons erfordere.Weiteres Antennengesuch eingegangenEin weiteres Gesuch zur Errichtung einer Mobilfunkantenne, das dieser Tage bei der Gemeinde eingegangen sei, habe man zur Vorprüfung an die zuständige kantonale Amtsstelle weitergeleitet, gab Christian Sepin an. Das Baugesuch der Swisscom für eine Mobilfunkantenne auf dem Grundstück der Firma Köppel Reisen hatte die Gemeinde kürzlich sistiert.Man wolle abwarten, bis es seitens des Bundes konkretere Aussagen zur Strahlenbelastung bzw. deren Messung gebe. «Ob die Sistierung juristisch Bestand hat, ist derzeit nicht sicher», sagte Sepin.Kurz und knapp informierte der Gemeindepräsident über den Sachstand weiterer Projekte: Für die Elektrischen Werke (EW) ist eine Anlagenbuchhaltung aufgebaut worden, die eine stabilere Finanzplanung ermöglichen soll. Bis 2027 sollen 80 % aller Zähler gegen Smart Meter ausgewechselt werden, die eine Fernablesung ermöglichen. Bis 2022 muss eine Spezialfinanzierung nach Verursacherprinzip für den gesamten Siedlungsabfall erarbeitet werden. Auszugehen sei von einer Grundgebühr und einer Verursachergebühr. «Es kann sein, dass die Grünabfuhr gebührenpflichtig wird», gab der Gemeindepräsident an. Weiter verfolgt werden im Rahmen des Agglomerationsprogramms Projekte des Langsamverkehrs, wozu auch eine geplante Velo- und Fussgänger-brücke im Oberfahr zählt. Die Abstimmung über das Tägeren-Projekt, das nochmals in den Grundzügen aufgezeigt wurde, soll am 29. November stattfinden.HinweisWorkshop für die Bevölkerung: Samstag, 22. August, 8.15 bis 12 Uhr, MZH Au. Keine IG-Zeitung, stattdessen eine Wiederholung der KritikDie Kritik, die die IG Au-Heerbrugg in zwei Zeitungen an der Arbeit des Gemeinderats geübt habe, sei «ernst genommen und geprüft worden», so Gemeindepräsident Christian Sepin am Mittwoch. Recht habe die IG damit, dass beim Versetzen einer Strassenlaterne der Grundstückseigentümer nicht informiert wurde; auch hätte der türkische Verein für Anlässe mit mehr als 100 Personen ein Gesuch stellen müssen. Dies sei nicht geschehen und ein Versäumnis gewesen.Im Rahmen der Diskussion kritisierte IG-Mitglied Daniel Schilling einmal mehr einen fehlenden Plan B beim Tägeren-Projekt, wünschte eine Sistierung des Projekts «Verwaltungsgebäude», hinterfragte gewisse Finanzierungsmodalitäten, einen fehlenden Zebrastreifen und forderte die zügige Erarbeitung des Baureglements. Markus Gasser forderte den Gemeindepräsidenten auf, zum Begriff «Falschaussage» Stellung zu nehmen, den der Gemeinderat in Zusammenhang mit der IG-Kritik verwendet habe. Christian Sepin zeigte sich gut vorbereitet und antwortete fast minutiös auf alle Fragen; die Anwürfe waren inhaltlich nicht neu.

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