«Ich habe der Mannschaft nach dem Spiel gesagt, ich sei stolz auf ihre Leistung», sagt Florian Scharrenbroich, Trainer des FC St. Margrethen. Das Team hatte in den 90 Minuten zuvor eine sehr couragierte Leistung gezeigt und dem Spitzenteam vom Espenmoos alles abverlangt. Wer eine Schlappe für die Heldsberger erwartet hatte, wurde enttäuscht.
Der FC St. Margrethen hatte sich vorgenommen, Besa hoch anzugreifen, «was die meisten gegen diese Mannschaft nicht machen», so Scharrenbroich. Es sei darum gegangen, dem so offensivstarken Gegner (60 Tore in 14 Partien) bewusst die Freude am Spiel zu nehmen. Dies habe sehr gut funktioniert, in der 27. Minute ging St. Margrethen durch Omer Demiri sogar in Führung. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit traf Mark Lekaj jedoch zum 1:1 – dem Tor vorangegangen waren eine fragwürdige Freistossentscheidung und ein abgefälschter Ball, der Lekaj vor die Füsse fiel.
Auf der Auer Wisen wurde gespielt, weil die St. Margrether Rheinau am Freitagabend nach dem Juniorencamp und vor allem viel Regen nicht bespielbar war und auf der Anlage wegen des Umbaus der Rheinauhalle keine Umkleidekabinen zur Verfügung standen. Zu Gast war mit Besa nicht nur ein Spitzenteam, sondern auch drei im Rheintal bekannte Gesichter, allen voran Trainer Erik Regtop. Weiter spielte mit Luiz Felipe Idalgo Infante ein ebenfalls vom FCM her bekannter Verteidiger – und der Montlinger Martin «Ox» Baumgartner nahm als Ersatzgoalie auf der St. Galler Bank Platz.
Besa dreht das Spiel, aber St. Margrethen hadert nicht
Sie sahen, wie das spielerisch zuvor schon bessere Besa in der zweiten Hälfte in Führung ging, Arbnor Morina traf per Penalty in Minute 57 zum 2:1. Und als Granit Cekaj nach einer schönen Kombination zwölf Minuten später auf 3:1 erhöhte, war die Entscheidung gefallen, obwohl St. Margrethen noch eine grosse Chance zum Anschlusstor vergab. «Wir wussten, wollen wir gegen Besa etwas holen, brauchen wir einen hervorragenden Tag und auch etwas Glück, was wir in diesem Spiel nicht hatten», sagt Scharrenbroich.
Sein Team macht aber Fortschritte. In der Hinrunde unterlag es Besa 0:8, Buchs II 0:5 und Rüthi 1:7 – nun heissen die Resultate 1:3, 2:3 und 1:2. «An der Punkteausbeute ändert das aber natürlich nichts und wir machen uns nichts vor, was die Abstiegssituation angeht», sagt der Trainer. Zumal am Sonntag (17 Uhr) mit Ruggell auch keine dankbare Aufgabe ansteht. Aber: Dann hat St. Margrethen drei der vier besten Gegner hinter sich, es folgen Spiele gegen Eschen/Mauren II, Rorschach-Goldach II sowie Gams. «Ich bin überzeugt, dass wir es den Gegnern schwer machen und den einen oder anderen Sieg feiern werden», sagt Scharrenbroich.
Besonders positiv stimmt ihn der Teamgeist, der nach wie vor sehr gut sei. «Natürlich wird unsere ohnehin schon kleine Chance auf den Ligaerhalt mit jeder Runde, in der wir nicht gewinnen, noch kleiner. Aber wir werden es bis zum letzten Spiel versuchen. Tun wir das mit der Einstellung und dem Spirit vom Besa-Spiel, liegt sicher noch etwas drin», sagt der St. Margrethen-Trainer.
3. Liga, Gruppe 2
St.Margrethen – Besa 1:3 (1:1)
Tore: 27. Demiri 1:0, 45. Lekaj 1:1, 58. Morina (Penalty) 1:2, 69. Cekaj 1:3.
St.Margrethen: Elhasoglu; Thaqi, Coralic, Kanzelberger, Kessler; Rocha, Braun, Muratagic (67. Tajroski), Rushiti (79. Grabher Meier); Demiri (73. Zivkovic); Navarro.
Besa: Lazraj; Lucho (76. Asiu), Latifi, Amidi (46. Pellegatta), Sevkiu (68. Soares); Sadiku, Lekaj (76. Amidi), Tuncbel (88. Lekaj); Morina, Tejada (69. Ljatifi); Cekaj.
Gelbe Karten: 22. Braun, 45. Demiri, 59. Muratagic, 86. Thaqi.
Rangliste (alle 14 Spiele): 1. Ruggell 35, 2. Besa 34, 2. Rebstein 32, 4. Rüthi 31, 5. Diepoldsau-S. 25, 6. Montlingen II 22, 7. Staad 16, 8. Buchs II 14, 9. Eschen II 11, 10. Rorschach-G. II 10, 11. Gams 10, 12. St.Margrethen 2.