Stimmung war trotz Einschränkungen da

Auf den ersten Blick erinnerte am Wochenende nichts an die Bedrohung: Cars und Autos mit fremden Kennzeichen rund um das Sportzentrum, im Eingangsbereich ein fröhliches Gedränge von Sportlerinnen und Synchron-Fans. Wenn man genauer hinschaute, wehte an der Decke die Widnauer Fahne anstelle der italienischen Farben; die Nordwest-Tribüne, in anderen Jah-ren Standort der italienischen Schlachtenbummler, war verwaist. Im Foyer und in den Gängen vor den Garderoben standen Dispenser mit Desinfektionsmittel, Anschläge wiesen darauf hin, man solle in der aktuellen Situation auf Händeschütteln, Umarmen und Küsschen verzichten. Doch das Wichtigste: der Swisscup Widnau durfte stattfinden.Teams, die wegen erkrankter Mitglieder nicht in der Lage waren, mit der minimal vorgeschriebenen Anzahl anzutreten, erhielten trotzdem eine Starterlaubnis. Zwar war das Coronavirus überall Gesprächsthema, aber die Stimmung liess man sich nicht verderben. Wie immer waren die Tribünen-Geländer mit Fan-Bannern behängt, alle angetretenen Sportlerinnen und Sportler wurden mit begeistertem Applaus und Anfeuerungsrufen begrüsst.Burgdorfer Teams dominierten mehrfachAm Samstag zeigten die Erwachsenenteams, dass es für Synchroneislauf kaum eine Altersgrenze gibt. Hier siegte das Team aus Illnau-Effretikon. In der Kategorie Juvenile U12 fehlte das Olimpia Team aus Como; auf Platz eins fuhren die Burgdorfer Cool Dreams. Die Kategorie Novizen B – mit den einheimischen Ice Spice – war durch den Ausfall der Nachwuchsteams aus Mailand und Como dezimiert, Platz eins ging an die Ice Flowers aus Thun. Die Rheintalerinnen hatten unglaubliches Pech: Zwar plagte kein Virus die Läuferinnen, aber vier Mädchen fielen verletzungsbedingt aus; statt mit vierzehn mussten sie ihr Programm zu zehnt absolvieren, sodass es nur zum vierten Platz reichte.Fünf Schweizer Teams starteten bei den Senioren B. Diese Kategorie läuft nach dem gleichen Kürreglement wie die Senioren-Meisterschaft, einfach ohne Kurzprogramm. Auch hier holten die Burgdorfer den Pokal.Am Sonntag war mit den Mixed Age die grösste Kategorie am Start. Ohne die zwei Gruppen aus Italien waren noch ein deutsches und sieben Schweizer Teams am Start, darunter die Rheintaler Ice Storms. Mit ihrer schwungvollen Kür zeigten sie Potenzial und wurden mit knappem Abstand Fünfte hinter den United Blades aus Neuchâtel; Platz eins ging wie immer an die Snowflakes aus Huttwil, gefolgt vom Team aus Düsseldorf.Internationales Niveauder MeisterschaftsteamsDen glanzvollen Abschluss machten am Sonntag die Schweizer Meisterschaften. Bei den Novizen A gibt es erfreulicherweise wieder vier Teams; Schweizer Meister wurden die Cool Dreams Novice aus Burgdorf. Internationales Niveau brachten die Junioren und Senioren aus Zürich-Oerlikon in die Aegetenhalle. Unangefochten erreichten sie die nötige Punktzahl, um die Schweiz an den Weltmeisterschaften Mitte März in England und Mitte April in den USA zu vertreten, so diese denn stattfinden.