30.05.2020

Stichwort: Unliebsame Prognose

Mit der «Gaiserbahn» verhält es sich wie mit Postfilialen. Für den Fortbestand muss die Wirtschaftlichkeit stimmen. Damit dies zutrifft, müssen wir die Bahn benützen – nicht ein bisschen, sondern mehr als fleissig.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 03.11.2022
Die an der «Gaiserbahn» beteiligten Kantone (SG und AR) haben nun entschieden: Die Bahn fährt noch solange, bis die Fahrzeuge ihr maximales Betriebsalter erreicht haben, d.h. bis ca. zum Jahr 2035. Aber dann ist Schluss. Die Stadt Altstätten sieht im Entscheid «auch den Auftrag, zusammen mit den Appenzeller Bahnen, der Gemeinde Gais und mit den beiden Kantonen Massnahmen zur Erhöhung von Jahrgastzahlen zu eruieren». Ohne in Miesmacherei verfallen zu wollen, hier eine unliebsame Prognose: Das Ziel dürfte gründlich verfehlt werden. Genauso gut könnte man seine Energie an den Versuch verschwenden, Politiker davon zu überzeugen, dass selbst grosse Defizite gewinnbringend sein können. gert.bruderer@rheintaler.chPS: Mit der «Gaiserbahn» fahren durchschnittlich knapp 400 Leute pro Tag; gut 150 mehr wären nötig. Erst dann würde das Ziel erreicht – ein Kostendeckungsgrad von 35 Prozent. Heute liegt er bei 25. Was leider nicht in solchen  Zahlen messbar ist: Der unvergleichliche Erlebniswert, der mit der Zahnradbahn verbunden ist.

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