27.05.2022

Stichwort: Schweigenden zuhören

Sympathisch lächelt Bischof Markus Büchel in die Kamera. In einer Hand hält er ein Plakat. Es zeigt Papst Franziskus, wie er seine Hand ans Ohr legt. Mit seiner anderen Hand ahmt der Bischof die päpstliche Geste nach. Die Botschaft beider kirchlicher Hirten ist eindeutig: Sie wollen zuhören.

Von Monika von der Linden
aktualisiert am 02.11.2022
Den Papst interessiert, was den Katholikinnen und Katholiken weltweit an ihrer Kirche gefällt oder missfällt. Im nächsten Jahr beruft er deshalb eine Weltbischofssynode ein. Markus Büchel lässt seine Schäfchen an der Vorbereitung mitwirken und sie über eine Umfrage zu Wort kommen. Hannah Audebert missfällt ihre Stelle als Seelsorgerin in der Pfarrei Rheineck und Seelsorgeeinheit Buechberg. Sie hat sie nach nur einem Jahr gekündigt. Das dieser Zeitung zugesagte Interview hat sie abgesagt. Sie überlässt es ihrem Arbeitgeber, dem Zweckverbandspräsidenten, zu sprechen. Felix Bischofberger hat öffentlich benannt, was ihm missfällt. Hannah Audebert tut es nicht. Es mag sein, dass der Bischof in die Gespräche in Buechberg einbezogen ist, die Schäfchen in der Seelsorgeeinheit sind es nicht.  Die päpstliche wie bischöfliche Gebärde sollte nicht zur inhaltslosen Geste verkommen. Schweigenden Menschen kann man nämlich nicht zuhören.

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