...und zerschnitt mit erhobener Hand das Fadennetz, das die Riklin-Brüder, die Staablueme und der Stadtrat kreuz und quer durch die Gemeinde spannen wollten. Zusammenhalt hätte es schaffen sollen, Identität stiften und Altstätten in der ganzen Schweiz und darüber hinaus bekannt machen. Aber Zehntausende, zuletzt wohl mehrere Hunderttausend Franken ausgeben für Schnüre, die keinen greifbaren Nutzen haben – das ist den Altstättern offenbar doch etwas gar suspekt.Damit entgeht ihnen freilich auch das Fadenfest, das man feiern wollte. Vielleicht mit Tausenden Gratisportionen Ravioli. Ravioli, damit jeder eine Büchse nach Hause nehmen und ans Ende des Fadennetzes bei sich daheim knüpfen kann. Vorausgesetzt, die Schnüre wären straff genug gespannt worden, hätte man vielleicht jemanden am anderen Ende der Schnur hineinsprechen hören können. Wir werden nie wissen, ob es funktioniert hätte.Und auch nie, ob sich die Investition vielleicht nicht doch bezahlt gemacht hätte, einfach nur, weil man es gemacht hätte und die halbe Welt etwas darüber gelesen, im Radio gehört oder im Fernsehen gesehen hätte.Max Tinner
max.tinner@rheintaler.ch