26.08.2022

Stichwort: Kulturelle Aneignung

Wo zieht man die Grenzen zwischen dem, was noch akzeptabel ist, und dem, was zu weit geht?

Von vdl
aktualisiert am 02.11.2022
Im Rheintal kennt man Ma­nuela Oesch-Olowu als kreative, aufgeschlossene Frau mit markanter Frisur. Sie trägt seit 35 Jahren Dreadlocks. Doch seit ein paar Wochen ist das ein Problem. Die Diskussion um kulturelle Aneignung hat Manuela Oesch und mit ihr auch das Rheintal erreicht. Obwohl sich die Musikerin nun unwohl fühlt, sagt sie: «Meine Dreadlocks werde ich mir deshalb nicht abschneiden.»Es ist gut, darüber zu diskutieren, welche Gewohnheiten eine Gesellschaft über Bord werfen und mehr Feingefühl entwickeln sollte. Und es ist richtig, dass man andere Menschen und Kulturen nicht geringschätzt.Doch wo ziehen wir die Grenzen zwischen dem, was noch akzeptabel ist, und dem, was zu weit geht? Bei der Frisur, kulturellen Symbolen oder kulturspezifischer Kleidung? Wir Rheintalerinnen und Rheintaler könnten ja einen Anfang machen und versuchen, nur Bräuche aus dem nahen Ausland zu übernehmen. Ein Besuch des «Braui­fäschts» in Lederhosen dürfte keinen Bayern stören. Monika von der Lindenmonika.vonderlinden@rheintaler.ch

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