Stichwort: Herrenwahl

Schliesslich gehören die Frauen zu den Gewinnerinnen der nationalen Parlamentswahlen vom Oktober. 42 Prozent aller Mitglieder des Nationalrats sind weiblich – ein Rekord. Ein Blick auf die Liste der Kandidierenden aus dem Rheintal dämpft die Hoffnung auf Veränderung allerdings stark. Von den 73 bisher bekannten Kandidatinnen und Kandidaten sind nur 19 weiblich. Eine Quote von 26 Prozent. Vor vier Jahren haben sich genau gleich viele Frauen um einen Sitz beworben. Zwar fehlt noch die Nomination der Grünen, doch diese dürfte am tiefen Prozentsatz der Frauenkandidaturen wenig ändern.Bildlich gesprochen ist es der rechte Schuh, der die Frauen drückt. Die SVP führt nur eine Frau auf ihrer Liste, die FDP zwei. Die beiden Parteien stellen zusammen drei Frauen und 28 Männer auf. Mehr weibliche als männliche Kandidaten findet man einzig am linken Rand des Parteienspektrums. Die SP Rheintal hat acht Frauen und sechs Männer nominiert. Alle anderen Parteien kommen nicht über einen Drittel an weiblichen Kandidierenden hinaus. Man muss nicht einmal polemisch werden, um festzustellen: In der Frauenfrage bewegt sich in der Rheintaler Parteienlandschaft überhaupt nichts.Andreas Rüdisüli andreas.ruedisueli@rheintaler.ch