«Ohne Rheintal keine Schweiz» war während Jahren hinten an den Autos zu lesen. Heute ist das Bekenntnis zur Schweiz Geschichte. Nicht, dass die Rheintaler in die EU wollten – Gott bewahre! Aber seit dem 1. August wird an Kandelabern rheintalauf- und -abwärts die Freie Republik Rheintal proklamiert. Gestandene Rheintaler Unternehmer von beiden Seiten des Rheins haben die Plakate aufgehängt.Ähnliches hat vor einem Jahr der Widnauer Künstler Kurt «Kuspi» Spirig im Onlinemagazin «Die Ostschweiz» gefordert – einen Rheinstaat «Rheinarlberg», bestehend aus dem heutigen St. Galler Rheintal und ganz Vorarlberg. Territorial klein und übersichtlich zwar, wär die prosperierende Region als Staat wirtschaftlich ein Schwergewicht. Was es Kuspi besonders angetan hätte: Er könnte künftig ohne Pass über den Rhein «go iikeehra», und keiner wäre ihm das Bier neidig.Anders als Kuspi geht es den Unternehmern bei ihrer Freien Republik Rheintal weniger um eine territoriale Vereinigung als um den Abbau der Grenze in den Köpfen und um den Ausbau der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Jetzt liegt’s an ihnen zu zeigen, dass es mehr als eine Bieridee ist. In diesem Sinne: Prost!Max Tinner
max.tinner@rheintaler.ch