18.06.2021

Stichwort: Bis zum Beweis der Schuld

Der FC Widnau wird hart kritisiert, weil er einen Juniorentrainer, der einer sexuellen Handlung mit einem Kind beschuldigt wurde, drei Jahre lang weiter im Verein wirken liess. Administrativ oder in der Arbeit mit Erwachsenen zwar nur, aber als Teil der Familie, als die sich der Club versteht.

Von Andreas Rüdisüli
aktualisiert am 03.11.2022
Erst als der Mann rechtskräftig verurteilt wurde, trennte man sich von ihm. Die Tat hatte er im privaten Umfeld begangen, wie der Verein mitteilte. Hinweise auf ein Fehlverhalten im Verein gebe es nicht.Dass Eltern, deren Kind im FC spielt, über die mehrjährige Gnadenfrist erbost sind, ist verständlich. Die Tochter oder den Sohn im Umfeld eines Menschen zu wissen, der ein Kind missbraucht hat, ist eine unerträgliche Vorstellung. Auch im Nachhinein.Doch bei allem Verständnis für die Wut der Eltern, der FC Widnau hat sich letztlich nur eines Grundsatzes bedient, der zwar regelmässig zitiert, aber selten gelebt wird: Es gilt die Unschuldsvermutung. 

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