24.07.2019

Sterngarage-Areal soll verkauft werden

Model schliesst in einem Jahr den Standort Au. Die Sterngarage wird hierher zügeln.

Von Gert Bruderer
aktualisiert am 03.11.2022
Die Model AG schreibt in einer Medienmitteilung, die Produktion in Au werde nach und nach heruntergefahren und der Standort Ende Juni 2020 geschlossen.Die Heerbrugger Sterngarage hat das Model-Areal bereits gekauft. Sie wird es nach der Model-Schliessung übernehmen.Den beiden Betrieben in Heerbrugg (Sterngarage) und Kriessern (Zollgarage) steht die Zusammenlegung am neuen Standort bevor. Inhaber und Verwaltungsratspräsident Bruno Bischofberger hofft auf ein bewilligtes Projekt bis Ende des nächsten Jahres. Das Ziel ist es, den neuen Betrieb im Jahr 2023 zu eröffnen.Bis dahin soll zudem Klarheit über das heutige Heerbrugger Sterngarage-Areal bestehen. Sicher ist, dass es verkauft wird. Weil der Betrieb der Sterngarage beidseits der Staatsstrasse nach und nach gewachsen ist und ein Provisorium sich ans nächste reihte, besteht das Heerbrugger Betriebsareal aus neun Parzellen.Der Weg zum Neubau war beschwerlichAuch weil sich den Erwartungen von Mercedes am heutigen Standort nicht mehr gerecht werden lässt und der Autohersteller seit zehn Jahren Druck macht, ist neu zu bauen ein alter Wunsch. Doch der Weg zur letztlich idealen Lösung war beschwerlich. Wo die Sterngarage heute steht, verhinderte ein gescheiterter Umzonungsversuch den nötigen baulichen Schritt.Die anschliessende, intensive Suche nach einem geeigneten Grundstück verlief drei Jahre lang ohne Erfolg und schien aussichtslos. Denn die benötigten gut zwei Hektaren – oder mindestens 1,6 – sind eine beachtliche Fläche.Im Diepoldsauer Gebiet Eichbritter wäre zwar Boden zu haben gewesen, aber das neue Raumplanungsgesetz der Schweiz „stellte Gemeinden und bauwillige Unternehmen vor grosse Herausforderungen – und verzögerte unsere Planung immens“, wie Bischofberger in seinem aktuellen Brief an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schreibt. Plötzlich war ein recht nahe geblautes Ziel doch wieder in weite Ferne gerückt.Vorzügliche Lösung, aber „gewaltiger Lupf“Den nun getätigten Kauf des Auer Model-Areals bezeichnet der Inhaber als „gewaltigen Lupf“. Endlich, sagt er, sei eine vorzügliche Lösung gefunden, wobei Bischofberger natürlich bedauert, dass diese Lösung nur auf Kosten von anderen Arbeitsplätzen zu haben ist. Es handelt sich um ein 2,8 Hektaren grosses Areal mit Gebäuden, die sich zum Teil auch künftig nutzen lassen.Von der erworbenen Fläche benötigt das Unternehmen für die Zusammenlegung von Stern- und Zollgarage zwei Drittel. Für einen Teil der bestehenden Model-Gebäude hat Bischofberger Verwendung, andere Gebäude werden abgebrochen oder als Lager bzw. Gewerberaum vermietet. Im nördlichen Teil des Grundstücks beabsichtigt Bischofberger einen Neubau zu errichten.In Bischofbergers Brief an alle Mitarbeiter schwingt grosse Erleichterung mit. Eines hätten die 65 Jahre seit der Firmengründung gezeigt: Es gebe immer einen Weg. „Allen Widerständen zum Trotz wurden Lösungen gefunden“, wozu ein stets gut aufgestelltes, topmotiviertes Team massgeblich beigetragen habe.70 Personen sind bei der Sterngarage tätig, 15 bei der Zollgarage. Die total 85 Mitarbeitenden teilen sich siebzig Vollzeitstellen. Den Umsatz der beiden Betriebe beziffert Bruno Bischofberger mit insgesamt rund 46 Mio. Franken.Provisorien waren ungünstig und teuerSchon seit langem investiert Bischofberger Jahr für Jahr total rund eine Million Franken in seine zwei Standorte. Zum Teil ist dies der bisher unbefriedigenden Situation geschuldet: Ist der Platz eng und die Schaffung zeitgemässer Strukturen nicht möglich, ist dies auch finanziell nachteilhaft. So sind beispielsweise die Nutzfahrzeug-Werkstatt-Administration und -Garderoben in zwei Containern untergebracht. Die Aufbereitung und Auslieferung der leichten und schweren Nutzfahrzeuge finden in einem Anbau statt.Eine besondere Investition war das erst im letzten Jahr eröffnete Pneu- und Räderhotel in Heerbrugg - ein Hochregallager als Zwischenlösung.

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