Monika von der Linden
Die Sternenbrücke im Held-Quartier in Widnau hat ausgedient. Die Fussgänger- und Velobrücke ist baufällig und seit etwa sechs Jahren für Autos gesperrt. Nicht alles Wasser, das der Rheintaler Binnenkanal bei Hochwasser führt, vermag unter der Brücke hindurch abzufliessen. Es drohen Überschwemmungen. In der Politischen Gemeinde Diepoldsau, auf deren Gebiet die Sternenbrücke liegt, ist sich die Mehrheit einig, dass die Eisenbrücke ersetzt werden soll. Einsprachen und Rekurse verursachten aber eine Verzögerung. Sie dauert bis heute an.Abbruch und Neubau sind ausgeschriebenMit Baubeginn voraussichtlich im April 2020 soll nun die Sternenbrücke ersetzt werden. Die Politische Gemeinde Diepoldsau hat den Auftrag für den Abbruch und Neubau im Amtsblatt am 12. Dezember öffentlich ausgeschrieben. Angebote nimmt die Gemeindeverwaltung bis 6. Februar entgegen. Die Brücke wird 5,60 Meter breit und eine Spannweite von 26 Metern haben. Lastwagen mit max. 19 Tonnen Gewicht werden die Brücke passieren dürfen. Damit es während der Bauzeit zu keiner Überschwemmung kommt, muss die Brücke in erhöhter Lage betoniert und später auf das endgültige Niveau abgesenkt werden. Bereits mit Beginn der Amtsdauer 2013 bis 2016 hatte der Gemeinderat bekannt gegeben, sich mit dem Ersatz der Sternenbrücke zu befassen. Bald darauf durften Autos und Motorräder die Brücke nicht mehr passieren. Damit sie weiter von Fussgängern und Velofahrern benützt werden konnte, wurde sie Anfang 2014 mit Stahlträgern verstärkt. Gegen das vom Gemeinderat vorgelegte Projekt rührte sich Widerstand unter den Quartierbewohnern. Einige von ihnen legten Einsprache ein. Sie befürchteten Mehrverkehr.Der Gemeinderat lud zum «runden Tisch» mit Fachleuten und Anwohnern ein. Gemeinsam erarbeitete man aus 46 Ideen ein neues Projekt. Im August 2015 schien es, als habe man sich geeinigt und eine Lösung gefunden. Dennoch ging der Kampf gegen den Neubau und die damit verbundene Einführung der Tempo-30-Zone an der Heldstrasse weiter. Anwohner legten erneut Einsprache ein. Der Gemeinderat wies sie im Februar 2016 ab. Die Einsprecher rekurrierten beim Sicherheits- und Justizdepartement des Kantons St. Gallen. An der Bürgerversammlung im März dieses Jahres hatte Gemeindepräsident Roland Wälter informiert, dass das Verwaltungsgericht den letzten noch hängigen Rekurs abgewiesen hatte.Nun sieht es danach aus, als ob in der Geschichte um die Sternenbrücke ein neues Kapitel geschrieben wird und die Gemeinde bald von der Planungs- in die Bauphase wechselt.