17.05.2020

Sternenbrücke verschwindet bald

Letzte Woche hat die Gemeinde Diepoldsau begonnen, die Sternenbrücke zu ersetzen.

Von Monika von der Linden
aktualisiert am 03.11.2022
Monika von der LindenDie Sternenbrücke, die in der Gemeinde Diepoldsau über den Rheintaler Binnenkanal führt, ist 118 Jahre alt. Sie ist Teil eines kantonalen Veloweges und verbindet Siedlungen und Naturschutzgebiete. Über das Stahlbauwerk wurde aber kaum je so viel gesprochen und geschrieben, wie in den letzten Jahren. Ein erstes Mal hatte der Gemeinderat einen Ersatzbau im Jahr 2004 in den Finanzplan aufgenommen. Das Neubauprojekt musste aber mehrmals überarbeitet werden, weil sich Widerstand in der Bevölkerung geregt hatte. Brückenneubau wird später abgesenktInzwischen sind alle Einsprachen bereinigt, Beschwerden abgewiesen, Kredite gesprochen und es liegen alle Bewilligungen vor. Vor einigen Tagen sind die Baumaschinen aufgefahren und die Handwerker haben mit den Vorarbeiten begonnen. In den nächsten Monaten werden sie die neue Sternenbrücke mit 4,8 Metern Fahrbahnbreite und 25 Metern Spannweite in einer besonderen Bauweise errichten: Der Ersatzbau wird vor Ort an erhöhter Lage betoniert und später abgesenkt. So bleibt genug Platz, damit das Wasser des Binnenkanals abfliessen kann. Die Planer haben aktuelle Anforderungen an die Hochwassersicherheit berücksichtigt.Auf den Neubau folgt der RückbauIm Jahr 2012 hatte die Gemeinde die baufällige Brücke für den motorisierten Verkehr gesperrt. Fussgänger und Velofahrer durften sie nur noch passieren, weil 2014 stabilisierende Stahlträger eingebaut worden waren. Läuft alles nach Plan, gibt die Gemeinde den Ersatzbau im November für den Verkehr frei und weiht sie im Dezember mit den Anwohnern offiziell ein. Dann können im «Held»-Quartier wieder alle Autos, Rettungs- und Lastwagen bis zu 19 Ton-nen Gewicht den Kanal überqueren. Die Fahrer müssen dann keine Umwege mehr in Kauf nehmen, und die Anwohner in den im Moment noch betroffenen Quartieren werden vom Mehrverkehr entlastet.Die Bewohnerinnen und Bewohner des «Held»-Quartiers müssen kaum mit Mehrverkehr rechnen. Gleichzeitig zum Brückenneubau wird die Heldstrasse zur Tempo-30-Zone umgebaut.Die Baukredite sind im Budget des laufenden Jahres enthalten. Für die Tempo-30-Zone beträgt er 330000 und für den Brückenneubau 930000 Franken.Nun sind die Tage des historischen Bauwerks endgültig gezählt. Nachdem die neue Brücke fertig ist, wird die alte zurückgebaut. Solange darf sie wie bisher befahren und begangen werden. Sie bietet sich als Aussichtspunkt an, um die Entstehung des Neubaus zu beobachten.

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