28.03.2019

Startspiel gegen Abtrünnige

In der Winterpause ist der Sturm abhanden gekommen. Die neuen Angreifer kommen wieder mal von Au-Berneck. Trainer Leandro Simonellis Aufgabe ist es nun, die veränderte Mannschaft so weit zu stabilisieren, dass sie den Ligaerhalt schafft.

Von Yves Solenthaler
aktualisiert am 03.11.2022
Yves SolenthalerZu Beginn der Saison hat Simonelli, der St. Margrethen im letzten Sommer schon einmal vor dem Abstieg bewahrte, einen Spitzenplatz als Ziel genannt.Eine, in Simonellis Worten, «unkonstante» Vorrunde und eine turbulente Winterpause später hat er das angepasst: «Das Wichtigste ist, dass wir den Ligaerhalt schaffen», sagt der Trainer, «wenn die veränderte Mannschaft sich schnell findet, können wir das früher erreichen, als die meisten wohl vermuten.»St. Margrethen ist für viele ein AbstiegskandidatDer Trainer tönt es an: St. Margrethen wird vor der Rückrunde von vielen als Abstiegskandidat gehandelt. Die Abgänge von drei Spielern – davon drei vom Stamm – die Unklarheit darüber, wie es mit dem Verein weitergeht und auch die 1:6-Cup-Schlappe vor einer Woche beim Drittligisten Flawil liefern den Skeptikern gute Argumente.Sechs Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz können in nur zwei Spielen eingebüsst werden – und hatte der FC St. Margethen nicht vor einem Jahr trotz neun Punkten Reserve zur Pause am Schluss noch schwere Abstiegssorgen?Zwei Spieler, die diese verscheuchen sollen, sind Liridon Maliqi und Stefano D’Amico. Beide sind Offensivspieler und haben bereits einmal auf der Rhein-au gespielt. Maliqi ein Goalgetter, D’Amico ein schneller und technisch beschlagener Halbstürmer. Sie kommen wieder mal von Au-Berneck, D’Amico war aber nur ein halbes Jahr dort. Zwischen den beiden Vereinen gibt es mittlerweile in jeder Saisonpause vier, fünf Wechsel.Einer ihrer Vorgänger, Rijad Abazi, schloss sich umgekehrt den Auern an, Valdet Istrefi wechselte auch zu einem Abstiegskandidaten, dem FC Buchs. Beide nahmen noch einen Kollegen mit. Fitim Ramadani schliesst sich den Auern an, Burak Eris den Buchsern. Um das Kader zu vergrössern, hat St. Margrethen zudem die vorher vereinslosen Kaique Alves Gunnella und Zoran Kopre (beide Mittelfeld). Zudem wurde Verteidiger Fabio Künzler von St. Margrethens dritter Mannschaft ins Fanionteam befördert. Bis zum Sommer spielte er bei Rheineck in der 3. Liga.«Die Abgänge von Abazi und Istrefi wurden spät bekannt – das hat es schwer gemacht, Nachfolger zu finden», sagt Simonelli. Maliqi hatte 2015/16 zum St. Margrether Aufstieg in die 2. Liga interregional 16 Tore beigetragen. Aber er ist keiner, der sich die Chancen selbst erarbeitet – der Mittelstürmer muss mit Bällen gefüttert werden.Trifft Liridon Maliqi wieder so oft wie vor drei Jahren?Die Chancen müssen andere einleiten, und gerade in der Offensive tummeln sich viele unerfahrene Spieler. Simonelli sagt aber, dass vor allem die Routiniers wie Besart Shoshi, Marc Lütolf, Naim Memeti oder Samir Karahasanovic gefordert seien: «Wir hoffen, dass die Jungen schnell Fortschritte machen und wir setzen auf sie. Sie dürfen aber auch mal Fehler machen.»Ein guter St. Margrether Start (am Samstag um 16 Uhr in Buchs und in einer Woche gegen Rebstein) trüge einiges zur Entspannung bei. Gehen aber die ersten zwei Spiele gegen direkte Konkurrenten verloren, ist der Abstiegskampf bereits Tatsache.An der Motivation dürfte es nicht mangeln – vor allem im Startspiel gegen die Ex-Kollegen Istrefi und Eris: «Die Spieler brennen auf diese Begegnung.»

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