23.02.2018

Startschuss für das Museum am Flugplatz

Der Neubau für das Flug- und Fahrzeugmuseum Altenrhein (FFA) hat am Donnerstag offiziell begonnen. Die Verantwortlichen sind froh – für sie war es ein langer Kampf. Jetzt präsentieren sie neue Details zum geplanten Museum.

Von Martin Rechsteiner
aktualisiert am 03.11.2022
Klirrend kalt ist es am Donnerstagnachmittag am Flugplatz Altenrhein. Zu den Minustemperaturen gesellt sich eine bissige Bise. Vertreter des Fliegermuseums und der Einheitsgemeinde Thal frösteln, als sie die blaue Schaufelspitze in die Erde drücken. Dennoch ist die Laune bestens. Denn sie wissen: Für das Fliegermuseum Altenrhein, das in das neue Flug- und Fahrzeugmuseum Altenrhein (FFA) eingebettet wird, gab es schon weitaus frostigere Zeiten. Bereits seit rund zehn Jahren existiert die Idee eines neuen Museumsgebäudes – zuerst als Kuli-Zeichnung auf einer Serviette im Restaurant. Die Pläne wurden zwar schnell konkret, doch Einsprachen blockierten das Bauvorhaben über Jahre, zudem waren Bewilligungen des Bundesamts für Zivilluftfahrt (Bazl) nötig, weil das geplante Gebäude auf dem Gelände des Flugplatzes steht. Kurzum: Bis zum Spatenstich gestern Nachmittag war es ein weiter Weg.Büros, Bar und Blick aufs Rollfeld«Wir sind erleichtert und froh, dass es nun endlich soweit ist», sagt Daniel Affolter, Präsident des Vereins des Fliegermuseums. Zurzeit stehen die Museums-Flugzeuge und alle weiteren Exponate wie Pilotenanzüge oder Raketen- und Waffenteile aus der Geschichte der Schweizer Luftwaffe, aneinandergepfercht in einem Hangar. Drinnen ist es kalt, Wind pfeift durch die Ritzen. Als Anbau an den Hangar entsteht nun ein dreistöckiges Gebäude mit grosszügiger Ausstellungsfläche, Konferenzräumen, Büros, Bar und Aussichtsterrasse mit Blick auf das Rollfeld und den Bodensee. Ebenfalls eingeplant ist eine Hebebühne, die Fahr- und Flugzeuge mit einem Gewicht von bis zu acht Tonnen in die oberen Etagen des Gebäudes hieven kann. Die Fassade des rechteckigen Flachdachbaus soll aus abgekanteten Aluminiumpaneelen bestehen, die miteinander vernietet sind – und somit an die Aussenhaut historischer Flugzeuge erinnern.Wie bereits bekannt sollen im FFA, dessen Eröffnung auf 2019 geplant ist, aber nicht nur Exponate aus der Luftfahrt stehen, sondern auch Oldtimer-Autos. Diese werden unter anderem von den Österreicher Gebrüdern Vonier zur Verfügung gestellt, die in Dornbirn ein Rolls-Royce-Museum betreiben. Ansehnliche Sportwagen will zudem auch die Autobau AG in Romanshorn ausstellen. 80 bis 100 funktionstüchtige Fahr- und Flugzeuge sollen im neuen Museum zu bestaunen sein. Wolfgang Bernecker, der die Leitung des neuen FFA übernimmt, hat Grosses vor. Die Museumsbesucher sollen die ausgestellten Objekte nicht nur sehen, sondern «fühlen, riechen und erleben». So verspricht Bernecker, dass einige Stücke nicht nur angefasst werden können, sondern dass es für Besucher auch möglich sein wird, in einem Rolls Royce mitzufahren. Für ausgewählte Glückliche soll sogar ein Flug in einem historischen Doppeldecker oder in einem Militärjet Realität werden. «Von der Besucherterrasse werden die Flugzeuge zudem ständig in Aktion zu sehen sein», sagt Bernecker.Der Museumsleiter macht kein Geheimnis daraus, dass das FFA nicht mehr viel mit dem Infotafel-Zeitalter zu tun haben soll. Im Zentrum stehe das Smartphone, sagt er. «Die Handys der Besucher werden zu Museums-Führern, die sich nach den Interessen der Person richtet.» Von Orientierungshilfen in den Hallen bis hin zu sogenannter Augmented Reality, bei der die Besucher ihr Handy vor ein Flugzeug halten, um dann auf dem Bildschirm Motorabdeckungen oder Cockpitscheiben öffnen zu können, sei alles möglich. Verschiedene Hochschulen machen bei dem Projekt mit. Freude über das neue Museum äusserte an der Spatenstich-Zeremonie Robert Raths, der Thaler Gemeindepräsident. Das Museum habe die Unterstützung der Gemeinde, sagt er. Er sei überzeugt, dass es ein Anziehungspunkt werde, weit über die Ortsgrenzen hinaus.

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