19.08.2018

Start-Ziel-Sieg für Baumann

Am 26. Rhyathlon in Balgach setzen zwei Nachwuchsathleten Ausrufezeichen: Gian-Andri Baumann dominiert das Rennen der Männer, die Geschichte des Tages schreibt aber Marilena Kuster.

Von Lukas Würmli
aktualisiert am 03.11.2022
Lukas WürmliSchon auf der 500 Meter langen Schwimmstrecke im Kriessener Baggersee zeigte sich, dass die Form von Gian-Andri Baumann keinen anderen Sieger zuliess. Meter um Meter wuchs der Vorsprung des 20-Jährigen aus Heiden im Wasser an, schon vorbei am Floss mit den bestmöglichen Zuschauerplätzen schwamm Baumann alleine. Er, der im Vorjahr noch von seinem Bruder Nando und Samuel Noce auf den dritten Platz verwiesen wurde, feierte einen klaren Start-Ziel-Sieg. «Ich habe mich auf allen drei Disziplinen stark gefühlt», so der 20-Jährige im Ziel. «Ich wusste überhaupt nicht, wie es hinter mir aussah, aber ich kenne meine Stärken und wusste, dass ich auch alleine davonfahren kann.»Selbstvertrauen für die Ironman-WMDas Selbstvertrauen, das in diesen Zeilen deutlich zum Ausdruck kommt, war auch auf der Laufstrecke zu spüren. Locker verwaltete Baumann seinen Vorsprung auf Christian Bader und Dominik Rechsteiner, die das Podest komplettierten. Weil er das Rennen mit besonders viel Lockerheit anging, blieben ihm auch die sonst üblichen Probleme mit Seitenstechen erspart, was für ihn zusätzlich positiv war. Locker konnte Baumann laufen, weil die Teilnahme am 26. Rhyathlon für ihn nur ein Training unter Ernstbedingungen war. Sein Saisonhöhepunkt steht in zwei Wochen an, wenn er in Südafrika an den Ironman-Weltmeisterschaften debütiert. «Ich wollte hier in Balgach meine Form noch einmal testen und mir ein gutes Gefühl holen», sagte der Maturand. «Das ist mir ziemlich gut gelungen.»Eine Träumerei perfekt umgesetztIm Rennen der Frauen lief Vorjahressiegerin Nathalie Alexander einem weiteren Sieg entgegen, als sie auf der Zielgeraden eingeholt und stehen gelassen wurde. Die erst 16-jährige Marilena Kuster aus Eschenbach überraschte nicht nur ihre letzte übrig gebliebene Konkurrentin, sondern auch sich selbst. Kuster hatte rund eine Stunde zuvor bereits das Rennen in ihrer Alterskategorie für sich entschieden, womit sie auch gerechnet habe. Dass sie gleich in zwei Rennen an den Start gehen werde, dazu hatte sie sich aber erst kurz vor dem Einschlafen am Vorabend entschieden und danach noch kurz auf der Homepage nachgeschaut, ob dies mit dem Zeitplan des Rhyathlon aufgehen würde. «Die Rennen hier sind eher kurz, warum sollte ich da nicht gleich zwei Mal laufen?», so die 16-Jährige. «Ich dachte aber schon, dass meine Eltern von dieser Idee nicht begeistert sind, weil es doch zeitlich sehr knapp aufging.» An einen Sieg wagte sie da gar nicht zu denken.Die Idee kam aber auch bei ihren Eltern gut an. Sie fuhren Kuster kurz nach ihrem ersten Zieldurchlauf wieder zurück an den Start in Kriessern und richteten für sie die Wechselzone ein. Nach verhaltenem Start im Schwimmen, wo sie über zwei Minuten auf die schnellste Frau verlor, zeigte Kuster schnelle Wechsel, konnte in einer guten Velogruppe mithalten und holte auf der Laufstrecke über anderthalb Minuten auf Alexander auf. Mit dem eindrücklichen Schlussspurt über 200 Meter verwandelte sie ihre Träumerei kurz vor dem Schlafen in einen Paukenschlag. «Die Motivation, gerne Rennen zu laufen, hat mir heute viel Kraft gegeben», sagt Marilena Kuster. Mit einem Schmunzeln fügte sie an: «In meinem Alter mag man solche Doppelbelastungen halt noch besser verkraften.»Bei sonnigem, warmem «Rhy-athlon-Wetter», wie es OK-Präsident Alexander Schawalder nannte, nahmen nach 2017 zum zweiten Mal über 500 Sportlerinnnen und Sportler am Rhyathlon teil. Schawalder zieht ein positives erstes Fazit. Auch eine grössere Baustelle auf der Velostrecke und der tiefe Pegelstand im Baggersee machten keine Probleme. Auf die warmen Temperaturen wurde mit zusätzlichen Verpflegungsständen reagiert. «Alle Athleten kommen gesund und mit einem Lächeln ins Ziel, das ist für uns das Wichtigste.» (lw)

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