10.10.2018

Starker Rauch und viele Schläuche

Am Freitagabend führte die Feuerwehr Oberegg-Reute im Beisein von Gästen der Nachbarwehren ihre jährliche Hauptübung durch. Als «Brandobjekt» diente eine Werkhalle im Fallbach.

Von Rolf Rechsteiner
aktualisiert am 03.11.2022
Rolf RechsteinerDer Alarm ging um 18.05 Uhr an alle Mitglieder der Feuerwehr. Die Anfahrt war kurz, die Situation leicht ablesbar: Im Untergeschoss der Werkhalle hatte sich im Restholzhäcksler ein Mottbrand entwickelt. Weil Türen im Gebäudeinnern offen standen, füllte der Rauch rasch den ganzen Arbeitsbereich. Fünf Personen waren nach Angabe des Besitzers nicht auffindbar. Man sehe kaum die Hand vor Augen, klagte er. Schadenplatz zügig organisiertNach Eintreffen des Tanklöschfahrzeugs (TLF) wurde zunächst ein leistungsfähiger Lüfter eingesetzt, um den Qualm zurückzudrängen. Dann kamen die Trupps des Atemschutzes zum Einsatz, die primär die Personenrettungen, dann das Ablöschen des Brandherdes zu bewältigen hatten. Dieser Teil des Einsatzes wurde nach der Übung kritisiert. Zwar sei der Bus des Atemschutzes schon um 18.16 Uhr eingetroffen; die erste Rettung aber sei erst eine Viertelstunde später erfolgt. Anerkannt wurde die schwierige Orientierung im Gebäudeinnern, und offenbar waren die zu Rettenden in ihrer Panik zumindest nicht pflegeleicht.Die Geretteten wurden ins Verwundetennest der Samariter verbracht, wo sie umgehend korrekt versorgt und überwacht wurden. Angelegt war es direkt an der Hauptstrasse Oberegg–St. Anton, so dass die Ambulanz ungehindert hätte verkehren können. Wiederbelebungsmassnahmen wurden an einer Puppe supponiert, die vorgängig aus dem Brandobjekt getragen werden musste.Alle Arbeitsschläuche im StresstestDer beübte Kommandant, Pascal Breu, hatte den Schadenplatz gut organisiert. Die Fahrzeuge wurden an der Peripherie des Geländes platziert, so dass die Zufahrt für Unvorhergesehenes frei blieb. Der Wasserbezug erfolgte nicht nur ab dem Hydrantennetz. Mit dem Schlauchleger wurde eine Transportleitung zum Fallbach erstellt, die dank neuer Technik viel Wasser zum Brandobjekt führte. Die Nachbargebäude wurden mit einem Schutzschild gesichert. Viele Schläuche konnten mit Wasser versorgt werden – ein absolutes Muss in einem weitläufigen Holzverarbeitungsbetrieb. Pascal Breu mahnte in der Übungsbesprechung genau diesen Punkt nochmals an: Sobald es treppauf und um viele Ecken geht, darf das Vorrücken nicht am Ende des Arbeitsschlauchs aufhören. Reserven sind grosszügig zu bemessen. Nach längerer Beschaffungspause bot der Hitzesommer mit erhöhter Feuergefahr reichlich Anlass, das Schlauchmaterial zu ergänzen, wie der Kommandant am Rande festhielt. Von Luxus könne indes keine Rede sein: «Die ältesten Schläuche, die wir regelmässig verwenden, sind immerhin älter als ich», schmunzelte er.

Abo Aktion schliessen
News aus der Region?

Alle Geschichten, alle Bilder

... für nur 12 Franken im Monat oder 132 Franken im Jahr.